Ein ganz besonderes (Flug-)Erlebnis stand uns auf unserem Rückweg von Carriacou nach Grenada (CRU – GND) bevor. Gebucht war ein Flug mit SVG Air, die lediglich Mini-Islandhopping-Flugrouten anbietet und daher auch nur sehr kleines Fluggerät für maximal bis zu 19 Personen besitzt. Entsprechend groß war die Freude, dass es schließlich mit einer nur für 8 Passagiere fassenden Propellermaschine auf dem Weg über einen Teil der Grenadinen ging.
Reisezeitraum: September 2011
Geschrieben: September 2011
Veröffentlicht: Oktober 2011
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Über SVG Air (Buchung, Strecken und Preise)
SVG Air ist eine Fluggesellschaft, die vor allem die vielen kleinen Inseln in den Grenadinen zwischen den Hauptinseln Grenada und St. Vincent bedient. Hierzu zählen vor allem Bequia, Canouan, Union Island und Carriacou.
Richtig „altertümlich“ ist noch die Buchung und das Preissystem. Bei SVG Air gibt es kein flexibles Preissystem, d.h. die Flugpreise sind fix und unterliegen nicht den heute alltäglichen Preisänderungen, die Flüge auch schon einmal von der einen auf die andere Minute teurer werden lassen können. Zudem gibt es – ebenfalls mittlerweile Usus – keine Online-Verfügbarkeitanfrage. Die Buchung eines Fluges bei SVG Air ist lediglich telefonisch, per E-Mail oder im karibischen Reisebüro möglich.
Preislich ist vor allem die Strecke zwischen Grenada und Carriacou attraktiv. Diese kostet lediglich – je nach Wechselkurs – 35 Euro one-way. Auch die Strecken innerhalb des Staates St. Vincent und die Grenadinen liegen in ähnlichen Preisgefügen. Lediglich die Flüge zwischen den Staaten St. Vincent und Grenada sowie weitergehende Flüge mit SVG Air sind aufgrund zahlreicher dann aufzuschlagender Steuern deutlich teurer.
Der Flughafen
Unser Flug startete am Sonntag Nachmittag in Carriacou. Schon beim Erreichen des Terminals in Hillsborough wurde die Besonderheit des anstehenden Fluges deutlich, denn das Flughafengebäude hatte nicht einmal die Größe eines Einfamilienhauses – kein Wunder, sind doch die Flüge mit SVG Air nach Grenada und nach Union Island bzw. Canouan die Einzigen, die hier regulär abgefertigt werden.
Auch von innen fühlte man sich glatt in einen komplett anderen Film versetzt – Nostalgie pur!
Vor dem Terminal war auch schon unser Flugzeug zu sehen, die 8-sitzige BN-2 Islander.
Diese kleine Kiste sollte also unser Transportmittel für den ca. 20-minütigen Flug sein.
Check-In
Auch der Check-In bei SVG Air war gegenüber dem uns gewohnten Prozedere sehr ungewöhnlich. 90 Minuten vor Abflug war noch niemand weit und breit zu sehen, wir waren die ersten Passagiere. Ca. 50 Minuten kamen die ersten Angestellten aus dem „Kaffeeraum“ gekrochen und führten den Check-In durch. Pass brauchte man nicht, es reichte lediglich der Name sowie die Angabe seines Gewichts. Anschließend bekamen wir unseren Boarding Pass, ein kleines Schnipsel, welches auch von einer Jahrmarkt-Tombola hätte stammen können.
Nachdem alle (8) Passagiere anwesend waren, ging es durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen in Carriacou. Hier gab es immerhin schon den typischen Flughafenscanner – zumindest hier hatte die moderne Technik Einzug gehalten. Anschließend mussten noch 10EC$ pro Person Flughafensteuer bezahlt werden.
25 Minuten vor Abflug wurde dann bereits geboardet, da alle Passagiere bereits anwesend waren. Entsprechend ihres Körpergewichts wurden alle verteilt.
Auffällig während der ganzen Check-In Prozedur war die große Anzahl an Angestellten, die hierfür zuständig waren. Theoretisch hätten alle beschriebenen Prozesse von einer Person durchgeführt werden können, so gab es aber für die gerade mal 8 Passagiere des Nachmittags (und damit war die Maschine ausgebucht) eine Frau für den Check-In, einen Mann für das Gepäck, eine für die Sicherheitskontrolle, eine Assistentin, einen für das Kassieren der Flughafensteuer und einen weiteren, der uns zum Vorfeld begleitete. Insgesamt also 6 Flughafenmitarbeiter für 8 Passagiere während des gesamten Nachmittags. Gutes Betreuungsverhältnis. :-)
Der Flug
Nach dem Boarding ging der Flug mit SVG Air dann endlich los – 20 Minuten ahead of schedule. Die BN-2 Islander warf ihre Propellermotoren an und machte gleich einmal ordentlich Lärm. Kurz vor dem Start wurden diese scheinbar auf Maximalkraft geprüft und ließen somit fast die Ohren abfallen. Das Geschehen konnte ich direkt aus dem Cockpitfenster heraus beobachten.
Besonders die ersten Flugminuten waren höchst interessant, da wir erst kurz in Richtung Landesinnere von Carriacou starteten und anschließend eine 180-Grad-Kurve über Hillsborough fliegen. Einen entsprechend traumhaften Ausblick hatte man anschließend über die Inselhauptstadt sowie auch auf andere Teile von Carriacou.
Anschließend folgte der Flugverlauf eigentlich der selben Fährroute vom Vortag. An Ronde Island & Co. vorbei ging es in Richung Inselnorden von Grenada. Von hier aus folgten wir der Westküste – leider saß ich hier auf der falschen Seite des Flugzeugs, um ordentliche Fotos zu machen.
Nach nur 20 Minuten Flug nahmen wir bereits Anflug auf den Maurice Bishop International Airport, dem Flughafen der Hauptinsel Grenada. Von meinem Platz aus hatte man einen wunderbaren Blick auf die herannahende Landebahn.
Mit einer recht sanften Landung setzte der SVG Air Flug wieder auf festem Boden auf.
Bei diesem Foto könnte ich eigentlich auch behaupten, ich sei selbst geflogen. :-)
Der Flug sollte 17:00 in Carriacou starten und 17:20 in Grenada landen – durch den frühen Start waren wir bereits um 17:04 am Ziel. Davon können sich andere karibische Fluggesellschaften mal eine Scheibe abschneiden …
Damit war ein spannendes, aber kurzes Kapitel „Flug mit SVG Air“ auch schon wieder vorbei. Es war ein tolles Erlebnis für einen Preis, für den man normalerweise nicht mal einen kurzen Rundflug bekommt. Noch dazu kann man hier zwischen zwei wirklichen tollen Inseln hin- und herfliegen, denn sowohl Grenada als auch Carriacou sind eine Reise wert. Wer plant, zwischen beiden Inseln zu reisen und keine Platz- oder Flugangst hat, sollte auf jeden Fall eine Strecke per Flugzeug zurücklegen, denn so einen hohen Erlebniswert gibt es nur sehr selten.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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Hallo Christian,
mit Neugier und Spannung habe ich nahezu all deine Berichte gelesen….super Sache. Ich freu mich schon auf all die Eindrücke. Ich glaub das wird mich umhauen :)
Hi Nadine,
ja, da kannst du dich auch freuen. Gibt schon ein paar ganz nette Fleckchen hier … ;-)
Kannst du dir dann alles aus nächster Nähe anschauen.
Bis bald und Viele Grüße
Christian