Indonesien ist riesig und allein die Insel Java könnte einen eigenen Staat darstellen – nicht nur von der Anzahl der Einwohner, sondern auch von der Vielzahl der touristischen Attraktionen. Zwei davon sind die Tempelanlagen Borobodur und Prambanan in der Umgebung von Yogyakarta, die schon vor mehr als 1000 Jahren errichtet wurden, aber erst im letzten Jahrhundert wieder entdeckt wurden.
Reisezeitraum: Oktober 2014
Geschrieben: Dezember 2014
Veröffentlicht: Januar 2015
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Planung und Tickets
Borobodur und Prambanan befinden sich beide in der Umgebung von Yogyakarta und sind einfach per Bus, Shuttle oder Taxi zu erreichen. Für die großen Tempelanlagen sollte man sich jeweils rund einen halben Tag Zeit nehmen und die übrigen Stunden nutzen, um sich durch die unglaubliche Anzahl der Straßenstände und Warungs von Yogyakarta zu probieren.
Von Yogyakarta aus sind es schließlich mit dem Bus rund 1,5 Stunden nach Borobodur und 45 Minuten nach Prambanan. Wer es komfortabler möchte, kann auch einen der zahlreichen Shuttle-Anbieter nutzen (kann in nahezu jeder Unterkunft gebucht werden) oder sich ein Taxi nehmen.
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Wer mit dem Bus nach Borobodur möchte, nimmt zunächst einen TransYogya-Bus nach Jombur (3.000 IDR, ca. 0,20 €) und steigt dort in einen Bus um, der direkt nach Borobodur fährt (20.000 IDR, ca. 1,30 €) Nach Prambanan geht es ganz einfach und direkt mit dem TransYogya-Bus 1A (3.000 IDR, ca. 0,20 €). |
Während der Transport zu den beiden Tempeln sehr günstig ist, zeigt Indonesien bei der Gestaltung der Eintrittsgebühren mal wieder, dass Touristen überwiegend als wandelnde Geldautomaten gesehen werden. Während die Einheimischen selbst eine verschwindend geringe Eintrittsgebühr von unter 1 Euro zahlen, schlägt ein Ticket für Borobodur und Prambanan mit jeweils (!) 210.000 Rupien (ca. 14 €) zu Buche. Für 360.000 Rupien (ca. 22 €) wird ein Kombiticket für beide Tempel angeboten.
My Travelworld Tipp |
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Wer sowohl Borobodur als auch Prambanan besucht, sollte sich unbedingt das Kombi-Ticket kaufen. Es ist nirgendwo ausgeschrieben, lässt sich aber einfach an einem der Ticketschalter der beiden Attraktionen erwerben. |
Bleibt noch die Frage, wann der beste Besuchszeitpunkt ist. Im Prinzip muss dies jeder selbst entscheiden. Hier nur einige Hinweise, damit Ihr die verschiedenen Varianten abwägen könnt:
– die Zeit zum Sonnenaufgang ist natürlich spektakulär, erfordert aber ein Extra-Ticket bzw. die Buchung eines Tour-Packages, was den ohnehin schon nicht günstigen Eintritt nochmals verteuert.
– einige Kilometer hinter Borobodur gibt es einen Hügel, von dem sich der Sonnenaufgang mit Blick auf die Tempelanlagen wunderbar beobachten lässt. Es wird kein Extraticket benötigt, allerdings ist der Platz auch sehr beliebt.
– am Morgen und Vormittag sind die Temperaturen noch recht angenehm, dafür aber auch die meisten Besuchen vor Ort
– wer Hitze aushält, kann die Mittagszeit in Betracht ziehen, wenn sich viele Besucher aus genau diesem Grund ein wenig zurückziehen. Schirm und Mütze sind dann aber Pflicht, denn durch die vielen Steine heizen sich die beiden Anlagen wirklich unglaublich auf.
– am Nachmittag wird es in den Tempeln etwas ruhiger, allerdings zieht die Mittagshitze kaum ab. Wer den Sonnenuntergang von oder mit den Tempeln sehen möchte, sollte die Öffnungszeiten prüfen. denn meistens ist die Schließzeit um 17:00, der Sonnenuntergang jedoch um ca. 17:30.
Borobodur – Buddha-Tempel auf 9 Ebenen
Doch was gibt es nun eigentlich in den beiden Tempeln, die auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbe geführt sind, zu sehen? Sind sie wirklich so einzigartig, dass Sie zu jeder Indonesien- bzw. Java-Reise dazu gehören?
Im Grunde genommen schon. Borobodur ist einer der größten hinduistischen Tempelanlagen in ganz Südostasien. Der große Komplex wurde bereits vor mehr als 1000 Jahren erbaut, anschließend allerdings vergessen, da der Buddhismus keine große Rolle mehr spielte. In Folge dessen wurde er vom Urwald überwuchert. Erst im 19. Jahrhundert wurde er wiederentdeckt und im 20. Jahrhundert aufwändig restauriert.
Bemerkenswert ist an Borobodur vor allem die symmetrische und stufenförmige Ausrichtung, die den Tempel fast wie eine Pyramide erscheinen lassen. Begleitet werden diese von rund 500 Buddha-Statuen, deren Mehrheit leider kopflos vorzufinden ist.
Besonders in den mittleren Ebenen finden sich zudem nahezu endlose Steinsgemälde, die das damalige Leben in all seinen Facetten zeigt. Wer viel Zeit hat und sich für die Details des mittelalterlichen Lebens in Indonesien interessiert, kann sich hier für einige Stunden in eine andere Welt versetzen.
Nicht zuletzt befinden sich auf den oberen Ebenen 72 Stupas, von denen die dominierende Hauptstupa in der Mitte des Tempels einen Durchmesser von 11 Metern hat.
Ganz nebenbei bietet die Höhe des Borobodur-Tempels auf der oberen Ebene auch perfekte Voraussetzungen für einen schönen Ausblick.
Borobodur hat also durchaus einiges zu bieten und der Tempel ist definitiv sehenswert. Die zwei kleinen angeschlossenen Museen sind ebenfalls einen Blick wert, allerdings in 5 Minuten erledigt. Etwas störend war nur der riesige Besucherandrang, da wir an einem Sonntag die Anlage besuchten. Das Wochenende sollte man also besser vermeiden und lieber die ruhigeren Wochentage nutzen.
Prambanan – Hindu-Tempel mit starken Schäden
Prambanan ist von der reinen äußeren Form nicht weniger sehenswert als Borobodur. 8 große Tempel ragen steil in den Himmel und bieten ein beeindruckendes Landschaftswerk.
Die meisten der Tempel sind über extrem hohe Stufen begehbar. Im Inneren der Tempel befindet sich in der Regel ein kleiner Schrein. Auch in Prambanan gibt es jede Menge in Stein gehauene Gemälde, die allerdings in Ihrer Detailverliebtheit nicht mit Borobodur mithalten können.
Umgeben werden die 8 Haupttempel von hunderten kleineren Tempeln, die allerdings weitestgehend zerstört sind. Prambanan liegt in einem stark Erdbeben gefährdeten Gebiet und wurde zuletzt 2006 stark getroffen, sodass die Anlage sogar für einige Wochen komplett geschlossen werden musste.
Einen näheren Blick wert ist in der großen Anlage von Prambanan, die allerdings größtenteils aus einem einfallslosen Park besteht, noch der ganz am Ende gelegene Sewu Buddhist Tempel. Hier verirren sich kaum Besucher her, was dem Sewu-Tempel ein ganz besonderes und ruhiges Flair gibt – eigentlich genau so, wie Tempel sein sollen.
Ein kleiner Spießrutenlauf wartet schließlich auf alle Besucher noch am Ende des Rundgangs. An die Hunderte von Souvenirständen gewöhnt man sich ja mit der Zeit, doch in Prambanan wurde der Eingangs-, Ausgangs- und Teile des Parkbereichs mit einer unglaublich nervenden Klangmusik unterlegt. Länger als eine Stunde dies zu hören, verdient definitiv das Prädikat der Folter.
Damit war unser recht kurzer Besuch in Prambanan, den wir mit großen Pausen schon stark streckten, auch schon beendet. Für die Haupttempel reicht locker maximal eine Stunde, da die Detailtiefe nicht an die von Borobodur heranreicht. Wer daher nur einen der beiden Unesco-Tempel besuchen möchte, dem würde ich Borobodur empfehlen.
Insgesamt gesehen sind die beiden Anlagen aber auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn die Eintrittspreise stark überteuert sind.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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