Die schönsten Regionen in Südtirol für Euren Urlaub – im Sommer und im Winter

Südtirol stellt den gemächlichen Übergang des deutschsprachigen Alpenraums ins beliebte Bella Italia dar. In Italiens nördlichster Region wird nicht nur vermehrt deutsch gesprochen, sie bietet auch ideale Verhältnisse sowohl im Sommer als auch im Winter. Während in der kalten Jahreszeit die zahlreichen Skigebiete und Wintersportmöglichkeiten dominieren, bietet sich Südtirol auch bestens als Sommer-Reiseziel an, wobei die Temperaturen im Vergleich zu anderen Alpengegenden sehr mild und angenehm sind. Hinzu kommt auch gastronomisch das Beste von beiden Seiten: die beliebten Pizza-, Pasta- und Risotto-Gerichte aus der italienischen Küche kombiniert mit deftigen Spezialitäten aus dem Alpenraum sorgen für eine unvergleichliche Abwechslung. Doch wo genau fährt man für diesen Genießer-Mix am besten hin? Welches sind die schönsten Regionen in Südtirol? Wo befinden sich Etschtal, Stilfserjoch und Rosengarten? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich Euch hier eine Übersicht über die schönsten Regionen in Südtirol erstellt, damit Ihr bestens vorbereitet Euren nächsten Urlaub planen könnt – egal, ob im Sommer oder im Winter.

Karte von Südtirol mit den schönsten Urlaubsregionen

Langtauferer Tal: versteckte Idylle im Nordwesten Südtirols

Verliebt habe ich mich auf meiner letzten Südtirol-Reise in das Langtauferer Tal. Hierbei handelt es sich um ein kleines Seitental in den Anfängen des Etschtals in Höhe des Reschensees. Das Langtauferer Tal ist ca. 10 Kilometer lang und geht an seinem Ende in einige der höchsten Gipfel der Ötztaler Alpen über. Es ist vor allem zu Beginn tief eingeschnitten und zaubert so eine besonders beeindruckende Kulisse.

Die zweite Hälfte des Langtauferer Tals ist schließlich deutlich weiter geöffnet und bietet Platz für hübsche kleine Dörfer sowie ausgedehnte und nicht zu schwierige Wanderungen im Sommer bzw. entspannte Aktivitäten im Winter. Besonders idyllisch wirkt das Langtauferer Tal auch deshalb, weil hier kein Abfahrtssport betrieben wird und somit keine Lifte die Landschaft stören.

Interessant im Langtauferer Tal waren während unseres Besuchs auch die enormen Schneemassen. Es beeindruckte uns, wie tief verschneit das Langtauferer Tal war, während ringsherum in bedeutenden Wintersport-Zentren in Österreich und Italien einfach der Schnee fehlte.

Für eine Übernachtung im Langtauferer Tal bietet sich vor allem der Ort Melago am Talschluss an, da von hier aus die Touren und Wege in Richtung Melagalm und Ötztaler Alpen starten. Kleiner Geheimtipp: wer frischen Käse sucht, kann bei der Hofkäserei des Gamsegghof in Melago vorbeischauen, verschiedenste Sorte lokalen Käse probieren und natürlich zum Naschen dann auch mitnehmen.

Das verschneite Langtauferer Tal im Nordwesten von Südtirol nahe des Reschensees

Etschtal: weites Tal mit vielfältiger Landschaft und kulturellen Sehenswürdigkeiten

Mit seiner Lage östlich des Reschensees ist das Langtauferer Tal auch Teil des Vinschgaus. Diese Region, die das komplette Etschtal sowie umliegende Bergketten umfasst, ist einer der trockensten, zugleich aber auch schönsten Gegenden von Südtirol, vor allem, wenn es nicht immer schroffe und steile Berge sein müssen.

Das Etschtal ist ein besonders breites Tal, wobei besonders der sehr gut ausgebaute Etschtal-Radweg aus touristischer Sicht hervorzuheben ist. Dieser startet auf rund 1500 Meter am Reschensee und führt hinab über die südliche Grenze von Südtirol bis nach Verona knapp über dem Meeresspiegel – insgesamt rund 300 Kilometer auf italienischer Seite.

Wer lieber wandert, kann im Etschtal die historisch bedeutenden Waalwege erkunden. Hierbei handelt es sich um Routen entlang alter Bewässerungsvorrichtungen für die Felder des trockeneren Etschtals. Diese Kanäle, die Waale, werden heute zwar nur noch sehr selten genutzt, bieten aber dennoch eine spannende Kulisse.

My Travelworld Tipp
Südtirol kann alleine eine Reise wert sein, ist jedoch auch der ideale Auftakt für einen Italien Road-Trip, denn von Südtirol aus kommt Ihr einfach in viele spannende Landesteile. Inspiration hierfür findet Ihr bei den Reiseblog-Kollegen von Kommrum Reisen im Artikel für ihren Italien Road-Trip (~), der sie nicht nur durch das Etschtal führte, sondern anschließend auch durch Venedig, Florenz, zur Amalfiküste und nach Cinque Terre.

Wer weniger aktiv sein möchte, findet im Etschtal auch einige kulturelle oder historische Sehenswürdigkeiten. Hierzu gehört unter anderem die historische Altstadt von Glurns (die einzige Stadtgemeinde im Vinschgau), die Churburg bei Schluderns oder das Schloss Juval am Eingang zum Schnalstal. Einzigartig ist auch die versunkene Kirche im Reschensee zu Beginn der Etsch, von dem heute nur noch der Kirchturm aus dem See ragt.

Für eine Übernachtung bietet sich vor allem das Etschtal zwischen Schluderns und Meran an, da man hierbei nicht nur eine landschaftlich schöne Kulisse bewundern, sondern auch eine strategisch günstige Position als Basis nutzen kann, um die spannenden Sehenswürdigkeiten in Südtirol zu entdecken. Für den Winter bietet sich aufgrund der höheren Schneesicherheit natürlich vor allem das Obere Etschtal rund um den Reschensee an.

Der historische Ort Glurns im Vinschgau in Nord-Italien

Nationalpark Stilfserjoch: beeindruckende Passstraße und wasserfallreiches Wandergebiet

Wir bleiben im Westen von Südtirol, wo sich mit dem Nationalpark Stilfserjoch eine überaus spannende Wanderregion befindet, die sich rund um das bis zu 3905 Meter hohe Ortlermassiv erstreckt. Er ist der einzige Nationalpark von Südtirol und geht auch in die Nachbarregionen über, Trentino und die Lombardei.

Bekannt ist der Nationalpark Stilfserjoch vor allem aufgrund des gleichnamigen Passes, welches die wichtigste Verbindung zwischen Südtirol und der Lombardei darstellt. Die Straße mit ihren über 30 Serpentinen führt bis auf 2757 Meter hinauf und bietet beeindruckende Panoramen des gesamten Gebirgsmassivs – eine einzigartige Fahrt. Wer sportlich ist, kann diese beliebte Straße auch mit dem Fahrrad hinauffahren, denn einmal im Jahr wird bei einem großen Event für Jedermann die Passstraße für den Autoverkehr gesperrt.

Im unteren Verlauf der Stilfserjochpassstraße führt zudem eine Stichstraße nach Sulden, das Wintersport-Mekka des Nationalparks. Auch hier zeigt Südtirol seine vielfältige Seite für Wintersportfans und Sommerreisende.

Mir persönlich hat es der Nationalpark Stilfserjoch aber besonders zum Wandern angetan. Vor allem die zahlreichen Wasserfälle, die sich in nahezu jedem Seitental finden lassen, sowie die unberührte Bergkulisse, sind ein absolutes Highlight. Einen ausführlichen Wanderbericht zum Nationalpark findet Ihr auch hier.

Als Übernachtungsorte im oder nahe dem Nationalpark bieten sich die Orte Trafoi oder Stilfs an. Auch Laas und Schlanders im Etschtal am Nordrand des Nationalparks Stilfserjoch bieten gemütliche Optionen für einige Nächte.

Wandern im Val di Rabbi in Trentino im Norden von Italien

Bozen: Ausflugsziel und Zwischenstopp

Auch wenn Bozen besonders für Naturfreunde kein Ziel für einen ausgedehnten Urlaub in Südtirol ist, einen Abstecher für 1-2 Tage ist es allemal Wert. Bozen ist die wichtigste und größte Stadt der kompletten Region.

Als Ziel lohnt sich vor allem die Altstadt, die mittelalterliche Züge aufweist. Auf einem Spaziergang durch die überwiegend autofreie Altstadt kann man die schönsten historischen Sehenswürdigkeiten besuchen, darunter den Bozner Dom oder das Franziskanerkloster. Etwas außerhalb von Bozen wartet zudem das Schloss Runkelstein, das aufgrund ihres umfangreichen Freskenzyklus bekannt ist.

Wer eine Ferienwohnung in Südtirol mietet, kann einen Trip nach Bozen auch nutzen, um in einem größeren Supermarkt einzukaufen, da einige Orte in den verschiedenen Tälern nur über kleinere Märkte verfügen. Zudem eignet sich Bozen auch als Zwischenstopp auf dem Weg in südlichere Gefilde Italiens, da es sich direkt an der Autobahn vom Brenner in Richtung Verona (~) befindet.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es daher in Bozen ausreichend und in allen möglichen Preiskategorien.

Die wunderschöne und historische Altstadt von Bozen in Südtirol

Kalterer See: das No. 1 Ziel für Weinliebhaber

Der Kalterer See befindet sich südlich von Bozen und ist vor allem bei Weinkennern beliebt. Das Gebiet bietet Weinen eine auf den Flaschen erkennbare eigene Bezeichnung und hat seine dominierende Rebsorte, die Vernatsch-Traube. Aus diesen Gründen können bei einer Tour um die Hänge des Kalterer Sees viele Weingüter und Weinkeller besucht werden.

Eine besondere Aktivität bei einem Besuch am Kalterer See sind neben Touren entlang der Weingüter auch so genannte Weinseminare. Hierbei geht es zunächst direkt in den Weinberg, wo man alles zu den Rebsorten, dem Wachstum der Trauben sowie der anschließenden Weinlese erfährt. Anschließend steht der Besuch im Weinkeller mit einer entsprechenden Verkostung der Weine an.

Wer es am Kalterer See lieber sportlich angehen möchte, findet an diesem im Sommer besonders warmen See ideale Bedingungen. Dank der Windbedingungen kann man ideal segeln und windsurfen und wer lieber mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann unweit vom Kalterer See auf der ehemaligen Fleimstal-Bahntrasse, die heute zum Rad- und Wanderweg ausgebaut ist, ein Stück Bahngeschichte miterleben.

Die wesentlichen Übernachtungsorte in und um den Kalterer See sind Kaltern, Sankt Josef am See sowie Tramin an der Weinstraße.

Blick auf die Gegend rund um den Kalterer See mit seinen zahlreichen Weinbergen

Naturpark Schlern-Rosengarten: beeindruckende Hochalm im Sommer und im Winter

Ebenso in der Umgebung von Bozen, allerdings zu seiner östlichen Seite, befindet sich der Naturpark Schlern-Rosengarten. Namensgebend sind die Schlerngruppe sowie die Rosengartengruppe, zwei bedeutende Gebirgszüge im Süden von Südtirol. Besonders bekannt ist hierbei der Rosengarten aufgrund seiner bis zu 3000 Meter hohen Berge, seiner charakteristischen Ausprägung und der damit einhergehenden Sichtbarkeit auch aus weiteren Entfernungen, unter anderem aus Bozen.

Wie auch beim Nationalpark Stilfser Joch im Westen von Südtirol ist auch der Naturpark Schlern-Rosengarten ein ideales Revier für Sommer und Winter. Bekanntestes Skigebiet ist die Seiser Alm mit rund 60 Kilometer Abfahrtspisten. Dank des Hochplateaus – die Seiser Alm ist die größte Hochalm Europas – hat man beim Skifahren großartige Aussichten in alle Himmelsrichtungen.

Auch im Sommer bietet sich die Seiser Alm zum Wandern an, ebenso wie die benachbarten Gebiete der Schlerngruppe sowie des Rosengartens. Seit 2009 gehört dieser Teil auch zum UNESCO-Weltnaturerbe der Dolomiten.

Wer in der Nähe des Naturparks Schlern-Rosengarten übernachten möchte, hat unzählige Optionen, da der Park bzw. die Gebirgszüge von touristisch erschlossenen Tälern nahezu komplett umgeben ist. Hierzu gehören u.a. Seis, Völs am Schlern oder Sankt Ulrich.

Blick über die Seiser Alm im Südtiroler Winter

Wollt Ihr mehr über den Rosengarten erfahren, kann ich Euch den Artikel von Tina vom Urlaubsreise-Blog empfehlen (~). Hier findet Ihr weitere Tipps und Inspiration für ein paar entspannte Tage in dieser tollen Region von Südtirol.

Naturpark Drei Zinnen: beliebtes Wandergebiet mit historischer Bedeutung

Auch der Osten von Südtirol lohnt einen Urlaub, denn hier gibt es östlich des Naturparks Schlern-Rosengarten gleich 4 weitere zum Teil beeindruckende Naturparks. Hierzu gehören die Naturparks Drei Zinnen, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler und Rieserferner-Ahrn. Der beliebteste dieser Parks sind die Drei Zinnen, was angesichts der spektakulären Bergkulisse auch keine Überraschung ist.

Namensgebend für den Naturpark Drei Zinnen sind 3 exponierte Gipfel, die von weithin sichtbar sind: die Große Zinne, die Westliche Zinne und die Kleine Zinne. Das Massiv besitzt gleich mehrfach eine besondere Bedeutung:
– als Wandergebiet, da rund um die Zinnen mit relativ geringen Höhenunterschieden und spektakulären Aussichten gelaufen werden kann
– als Klettergebiet, da die Gipfel zu den beliebtesten Kletterrouten der Dolomiten zählen
– historisch, da über den Sattel eine wichtige Frontlinie zwischen Österreich und Italien im ersten Weltkrieg verlief

Natürlich gibt es in oder um den Naturpark Drei Zinnen auch noch weitere Sehenswürdigkeiten. Hierzu zählen unter anderem das sowohl im Sommer als auch im Winter beliebte Hochpustertal mit Übergang nach Österreich, der landschaftlich sehr reizvolle Toblacher See oder der Gipfel Monte Piana, auf dem sogar noch die Schützengräben des Ersten Weltkriegs auf einem historischen Rundweg besichtigt werden können.

Touristisches Zentrum der Drei Zinnen auf der Seite Südtirols ist Toblach und das benachbarte Innichen, wo sich zahlreiche Unterkünfte aller Preiskategorien finden lassen. Auch das Sextental mit den Orten Sexten und Moos bietet zahlreiche Übernachtungs-Optionen.

Die Drei Zinnen im gleichnamigen Naturpark, eine der Natur-Sehenswürdigkeiten in Südtirol

Welches ist Eure beliebteste Region in Südtirol? Wo macht Ihr besonders gerne Urlaub?
Natürlich gibt es noch viele spannende Urlaubsziele in der Region, sodass dies hier lediglich eine Auswahl darstellt, die auch auf meinen bisherigen Reisen beruht. Was sind Eure Geheimtipps und Empfehlungen für einen Urlaub in Südtirol?

Dieser Artikel wurde gemeinsam mit Südtirol Reise veröffentlicht. Vielen Dank dafür! Der Reisebericht spiegelt (wie jeder Artikel hier bei My Travelworld) ausschließlich meine eigene subjektive Meinung wieder.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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2 KOMMENTARE

  1. Schöner Artikel, sehr informativ und die Bilder sind toll.

    Ich vermisse Prad, sozusagen als Einfallstor zum Stilfserjoch, und Laas ist sicher mehr als nur eine Übernachtungsmöglichkeit (Marmor & Marillen).

    Zum Kalterer See würde ich auch gerne mal, irgendwann…

    • Hallo Theo,

      danke für die weiteren Inspirationen.

      Klar, der Artikel ist nicht komplett, es gibt noch so viele weitere schöne Regionen in Südtirol. Wenn ich mal wieder nach Südtirol komme, lege ich einen zweiten Teil mit zusätzlichen Region nach. :-)

      LG, Chris

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