Bilene und Nabanga waren definitiv die Überraschung schlechthin unserer Mosambik-Reise – und das, obwohl wir unser Herz fast an Tofo verloren und dort am liebsten gleich sesshaft geworden wären. Bilene war eigentlich nur als Zwischenstopp auf dem Weg von Tofo nach Maputo geplant, entpuppte sich aber mit dem Abstecher nach Nhabanga als eines der Mosambik-Highlights schlechthin. Wollt Ihr dies auch ähnlich erleben, ist es aber wichtig, die richtigen Orte an der schönen Laguna di Bilene zu finden. Der folgende Artikel erklärt Euch wie.
Reisezeitraum: April 2023
Geschrieben: Dezember 2023
Veröffentlicht: Mai 2024
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Logistische Einordnung
Eigentlich war unsere Mosambik-Reise schon fast beendet. Mit Tofo und Vilanculos hatten wir die beiden (vermeintlich) schönsten Orte an Mosambiks Küste gesehen und in wenigen Tagen sollte unser Rückflug von Maputo gen Europa gehen. Doch zumindest einen Zwischenstopp wollten wir noch einlegen, denn Mosambiks Küste ist im Prinzip auf tausenden Kilometern komplett unberührt, wild und wunderschön.
Die Frage stellte sich allerdings, welcher Ort für uns als Backpacker in Mosambik (oder Individualreisende ohne Auto, je nachdem, wie man unseren Reisestil nennen mag) erreichbar ist, denn die Hauptstraße verläuft überwiegend abseits der Küste und auch wesentliche Küstenorte gibt es kaum. Zwar gibt es einige richtig spannende Unterkünfte entlang der rund 500 Kilometer zwischen Tofo und Maputo, doch viele davon sind ohne eigenen fahrbaren Untersatz einfach nicht erreichbar – und teils auch nicht mit Taxi, Motorradtaxi oder eigenem Auto, da es über die Sandpisten nur mit einem 4×4 geht.
Irgendwie stießen wir dann nach ein wenig Recherche auf Bilene, ein kleines Örtchen, welches sich auf halbem Weg zwischen Tofo und Maputo befindet (etwas näher an Maputo als an Tofo) und vor allem von Wochenendausflüglern von Mosambiks Hauptstadt angesteuert wird. Bilene befindet sich zwar nicht direkt am Meer, aber an einer ruhigen Lagune, die vom Meer gespeist wird und bietet einiges an Unterkünften und Hotels, sodass wir davon ausgingen, dass es hier zumindest ein wenig Infrastruktur und auch eine Busverbindung gibt.
Zudem fanden wir im benachbarten Nhabanga (am Ostufer der Lagune, rund 10 Kilometer von Bilene entfernt) eine super spannende Unterkunft (das Boa Vista Resort (~), mehr dazu weiter unten im Rahmen unserer Erfahrungen in Nhabanga sowie hier in den Bewertungen zu unseren Hotels in Mosambik), wussten aber noch nicht wirklich, ob sich Nhabanga individuell und ohne Auto erreichen lässt – dies wollten wir dann entsprechend in Bilene abklären und so unserer Individualreise in Mosambik einen weiteren spannenden Touch geben.
Unsere Erfahrungen in Bilene
Also machten wir uns früh am Morgen auf von Tofo nach Bilene mit insgesamt zwei Umstiegen. In Inhambane, nur 45 Minuten von Tofo entfernt, wechselten wir in einen Bus von Inhamhane nach Maputo, den wir schließlich in Macia nach rund 6 Stunden verließen und dort einen kurzen weiteren 45-Minuten Hüpfer nach Bilene nahmen. Letzterer war extremst überfüllt und stellte mal wieder einen neuen Höhepunkt im Kapitel „wieviele Leute passen noch in einen Minivan obwohl er schon voll ist“ dar – ein Spiel, welches in vielen Entwicklungsländern zur Perfektion getrieben wird, hier in Mosambik aber eine neue Stufe erreichte.
Nach rund 10 Stunden kamen wir schließlich in Bilene an, suchten uns vor Ort eine günstige Unterkunft (Lia Beach Lodge – Details siehe unsere Unterkünfte in Mosambik) und schauten uns den Ort näher an. Hierbei stellten wir schnell fest, dass Bilene nicht unser Traumziel werden wird, vor allem, da es hier trotz der schönen Lagune nur wenig Flair hatte, sich außerhalb der Hotels kaum lokale Restaurants fanden und auch sonst in Laufnähe nicht allzu viel zu erleben war.
Dies mag freilich anders aussehen für alljene, die Ihren Mosambik-Urlaub auf eigene Faust mit einem höheren Budget planen, denn sehr hübsche Hotels gibt es in Bilene allemal. So solltet Ihr Euch zum Beispiel unbedingt das traumhaft schöne San Martinho Hotel in Bilene (~) anschauen, welches sich direkt an der Lagune befindet und einen super entspannten Aufenthalt verspricht.
Unsere Erfahrungen nach Nhabanga
Da dies jedoch nicht unser Reisestil ist, machten wir uns zunächst auf die Suche nach Transportmöglichkeiten nach Nhabanga, einem kleinen Dorf am Nordostufer der Laguna Bilene, welches an sich nur ca. 10 Kilometer entfernt ist. Man kann hier mit dem Boot übersetzen oder irgendwie versuchen, auf dem Landweg nach Nhabanga zu kommen.
Ersteres schlug schon einmal grandios fehl, denn reguläre Fähren gibt es auf der Laguna di Bilene nicht. Privatboote wollten uns für irgendwelche Preise zwischen 5000 und 8000 MZN (ca. 70 bis 115 Euro) nach Nhabanga fahren – viel zu viel für wahrscheinlich rund 15-20 Minuten.
Also schauten wir uns nach landseitigen Transportmöglichkeiten um. Zu einem wohl existierenden Bus (Chapa) nach Nhabanga konnte uns jedoch wirklich keiner Auskunft geben. Also versuchten wir es mit einem Taxi, wobei wir hier zwei Motorradtaxis fanden, die uns für je 300 MZN (ca. 4 Euro – eigentlich viel zu wenig für die anspruchsvolle Strecke) nach Nhabanga fuhren.
Über im wahrsten Sinne des Wortes Stock und Stein – und ganz viel Sand – ging es somit für uns nach Nhabanga, mehrere Male absteigen inklusive. Chapeau an die zwei Fahrer, denn die sandige Piste war definitiv sehr schwierig zu fahren.
Damit waren wir aber in Nhabanga und dem Boa Vista Resort angekommen – und hier fanden wir tatsächlich genau das, wonach wir suchten: Idylle, Abgeschiedenheit, Natur, ein extrem bescheidenes Dorf und einige kleinere Ausflugsmöglichkeiten in der Nähe – und eine spannende Unterkunft direkt am Strand, das Boa Vista Resort.
Preise und Verfügbarkeiten des Boa Vista Resort ansehen (~)
Unsere Hotelbewertung zum Boa Vista Resort lesen
Zwar war das Hotel bereits der älteren Sorte, doch für unter 30 USD pro Nacht ein absolutes Highlight. Ein kleiner gemütlicher Bungalow mit Außenküche, direkte Lage am Strand sowie absolute Ruhe ließen hier bei uns sofort Wohlfühlatmosphäre und Glücksgefühle aufkommen. Hinzu kamen die Marktfrauen, die uns direkt einen Besuch abstatteten (das Dorf ist so klein, dass jeder ankommende Gast wohl direkt „registriert“ wird) und uns nach unseren Wünschen für frisch gefangenes Seafood aus dem See fragten.
Doch Nhabanga beschränkte sich nicht nur auf die Unterkunft, von denen es in direkter Umgebung auch noch zwei, drei andere gibt, zum Beispiel das nicht minder schöne und etwas komfortablere Serenity Nhabanga (~) im selben Ort, nur 2 Kilometer weiter.
So unternahmen wir von Nhabanga aus zu Fuß eine richtig spektakuläre Wanderung zu den Dünen von Nhabanga bzw. Bilene, die landschaftlich nahezu unberührt waren (bis auf einige wenige fahrende Quads) und eine unglaublich tolle Kulisse boten.
Von den Dünen liefen wir anschließend zum Meer hinunter, welches hier einen perfekten, wilden und landschaftlich ebenso super reizvollen Strand bietet.
Schon allein für diese Tour lohnte es sich, nach Nhabanga zu kommen, doch natürlich könnt Ihr auch von Bilene mit dem Boot übersetzen und die Dünen aufsteigen. Alternativ stehen Euch von Nhabanga natürlich Bootstouren zur Verfügung, wenngleich Ihr diese über Eure Unterkunft organisieren solltet.
Doch auch Nhabanga an sich ist eine Reise wert, denn die Idylle hier ist einzigartig. Vor allem, da die Laguna di Bilene so unglaublich ruhig und nahezu wellen- und strömungsfrei ist, ist der seelische Frieden quasi aus der Luft zu greifen. Wenn Ihr Euch dann noch eine knappe Hand voll uriger Beach Bars und Restaurants vorstellt sowie auch sonst keine weiteren Störfaktoren, könnt Ihr Euch ungefähr vorstellen, dass Nhabanga ein ungemein spannender Geheimtipp in Mosambik ist.
Preise für das Boa Vista Resort ansehen (~)
Preise für das Serenity Nhabanga ansehen (~)
Nicht zuletzt kommen noch die spektakulären Sonnenuntergänge hinzu, die Ihr in aller Idylle und Einsamkeit genießen könnt. Bei diesen Momenten wird dann schnell klar, warum Nhabanga noch einmal ein richtiges Highlight unserer individuellen Mosambik-Reise war.
Weiterreise und Fazit
Nach 3 Nächten in Nhabanga mussten wir dann aber leider wirklich weg, denn Maputo – und nach 5 Monaten in Afrika unser Rückflug nach Europa – warteten auf uns. Mit dem lokalen Chapa ging es frühmorgens gegen 07:00 von Nhabanga via Bilene direkt nach Macia, wo wir einen der vielen passierenden Busse nach Maputo nehmen konnten.
Nhabanga war noch einmal ein absolutes Highlight unserer Reise durch Mosambik und können wir Euch daher nur wärmstens empfehlen, insofern Ihr Idylle, Ruhe und Natur mögt und kein Problem mit kaum vorhandener Infrastruktur habt. In den kleinen Tante-Emma-Läden in Nhabanga gibt es nämlich wirklich nur das Notwendigste, wenngleich wir vorher auf dem Markt in Bilene einige Vorräte einkauften. Restaurants in Nhabanga sind jedoch vorhanden.
Zwar ist die Anreise ohne Fahrzeug nicht einfach, doch wenn Ihr nicht super viel Gepäck dabeihabt, ist es mit Motorradtaxis oder dem lokalen Chapa für Abenteurer schon machbar. Die unbequeme Fahrt lohnt sich auf jeden Fall. Ansonsten ist auch Bilene eine entspannte Option, vor allem, wenn Ihr etwas mehr Geld ausgeben wollt und zum Beispiel das San Martinho Hotel (~) eine Option für Euch ist.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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Hallo Chris,
habe mit Begeisterung deinen Reisebericht über Mosambik gelesen. Wir fahren mit insgesamt 6 Freunden und einem Leihwagen vom 13.11. bis zum 04.12 von Johannesburg über den Krügernationalpark und 9 Tage Mosambik mit anschließender Panoramaroute zurück nach Johannesburg. Tofu und Beline sind bei uns auch im Programm enthalten. Danke für deine guten Hinweise.
Hallo Dieter,
das freut mich, wenn Euch die Impressionen und Erfahrungsberichte weiterhelfen. Bilene ist defintiv ein spannender Geheimtipp (wobei es eher Nhabanga war, welches unseren Aufenthalt an der Laguna di Bilene so einzigartig werden ließ) und Tofo ist ohnehin ein tolles Fleckchen Erde!
Viel Spaß in Mosambik, irgendwann müssen wir da auch mal wieder hin. :-)
LG, Chris