Skigebiet: Bridger Bowl – Montana’s Familienskigebiet mit Expertenrevier

Der Bridger Bowl ist eines dieser kleinen aber feinen Skigebiete, die man mit bestem Gewissen als Geheimtipp bezeichnen kann. Nur 20 Minuten von Bozeman entfernt befindet sich am Rücken der Bridger Mountains dieses überschaubare Skigebiet, was neben einer soliden Anzahl von Pisten jeden Schwierigkeitsgrades mit einer echten Besonderheit aufwartet: einem ausschließlich mit Lawinenausrüstung zugänglichen Pistenterrain am Slashmans Lift.

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Reisezeitraum: Februar 2015
Geschrieben: März 2015
Veröffentlicht: April 2015

Das Skigebiet

Im Prinzip ist dieser Abschnitt schnell erzählt. Bridger Bowl zieht sich lediglich entlang eines Bergrücken und wird im Wesentlichen von 6 Liften erschlossen. Der Sunnyside Lift bringt alle Wintersportler auf eine halbwegs ausreichende Höhe, von wo aus im Zickzack vier weitere Sessellifte das Skigebiet erschließen. Bei allen Aufstiegshilfen handelt es sich um nicht kuppelbare und demzufolge langsame 2er- oder 3er-Sessellifte.

Dank dem in Bridger Bowl generell sehr langsamen Tempo hat man auch ausreichend Zeit, das Panorama zu genießen. Dieses ist nämlich nicht von schlechten Eltern und reicht nahezu bis ins Flachland von Montana und Dakota.

Tolle Aussicht vom Bridger Bowl auf die umliegende Landschaft von Montana

Was bei einem Skigebiet von solch überschaubarer Größe kaum zu glauben ist, ist, dass es Nord- und Südhänge gibt. Dies ist vor allem in solch warmen Wintern wie während unseres Besuchszeitpunkts wichtig, denn während die Süd- und Westhänge vereist und verharscht waren, konnten wir an den Nordpisten exzellenten amerikanischen Pulverschnee finden.

Für Anfänger

Anfängern reicht eigentlich genau ein Lift – nämlich der Skigebiet eröffnende Sunnyside Chair. Von hier aus ziehen sich eine Reihe von grüner Pisten nach unten, an denen dank Slow Skiing Zone und leichtem Gefälle entspannt geübt werden kann. Wer sich bereits (einfache) blaue Pisten zutraut, kann auch zum Powder Park und Alpine Lift übergehen.

Für Fortgeschrittene

Fortgeschrittene können sich an nahezu allen Liften (mit Ausnahme von Slashmans) von Bridger Bowl probieren. Besonders der Bridger Lift und Pierres Knob Lift bieten eine Reihe von ordentlich bestreitbaren Pisten. Auffallend während unseres Besuchs war, dass selbst einige blaue Pisten nur mäßig präpariert waren, was zu einem höheren Anspruch als normal führte. Buckelpisten muss auf den blau markierten Runs aber keiner befürchten.

Für Experten

Als allererstes ist hier natürlich der mit dem gleichnamigen Lift erschlossene Slashmans Bowl zu nennen. Dieses einzigartige kontrollierte, aber nicht markierte Off-Piste Terrain ist lediglich mit vollständiger Lawinenausrüstung, sprich Schaufel, Probe und Beacon, zu betreten und wird auch entsprechend kontrolliert. Da wir leider keine hatten und es zum Ausleihen (möglich an der Talstation für 25 US$) bereits zu spät war, kann ich über die Qualität von Slashmans nichts schreiben – doch ich denke, die Zutrittsbedingungen sagen schon einiges.

Alle anderen Experten können sich an Pierres Know Lift und am Bridger Lift austoben. Beide haben eine gute Anzahl an schwarzen Pisten, die allerdings nur recht kurz sind. Meistens schließt sich weiter unten ein sehr langer blau markierter Auslauf an, was schnell etwas langweilig werden kann. Dieses Phänomen hatten wir auch bereits in Big Sky beobachtet.

Sogar einige doppelschwarze Pisten kann Bridger Bowl sein eigen nennen – wenngleich nur sehr vereinzelt und ebenfalls sehr kurz. Während Flippers ein kurzer und knackiger Run ist, gibt es am Bridger Lift eine doppelschwarze Piste, die plötzlich an einer Felsklippe endet – wenn man wie ich den richtigen Abzweig verpasst.

Eine der weniger doppelschwarzen Pisten im Bridger Bowl

Übrigens bieten die Abfahrten von Pierres Knob Lift auch optimale Voraussetzungen zum Tree-Skiing. Zahlreiche Varianten lassen sich durch einen optimal „gesetzten“ Wald fahren.

Perfektes Tree-Skiing Gelände im Bridge Bowl nahe Bozeman in Montana

Das Drum und Dran

Viel gibt es in Bridger Bowl nicht – denn das Areal ist ein klassisches Tages-Skigebiet, welches ab Bozeman in ca. 20 Minuten zu erreichen ist. Unterkünfte sind daher Fehlanzeige, ebenso wie das in den USA generell nicht so verbreitete Apres-Ski.

Einen wichtigen Punkt gibt es dann aber doch noch zu erwähnen: den Skipass-Preis. Für schmale 52 US$ ist das Liftticket für amerikanische Verhältnisse schon fast geschenkt – vor allem wenn man bedenkt, dass die mehr oder weniger benachbarten Big Sky und Jackson Hole 102 US$ bzw. satte 121 US$ pro Tag verlangen. Übrigens setzt sich das günstige Preisniveau auch in den Gastropreisen fort – selbst die Einkehr auf der „Alm“ wird so erschwinglich.

Fazit

Eigentlich fuhren wir nur nach Bridger Bowl, weil die Wetter- und Schneeverhältnisse in Montanas größtem Skigebiet Big Sky eher durchwachsen waren. Wenn man bedenkt, dass man dann in Bridger Bowl gerade einmal die Hälfte des Skipasspreises zahlen muss, kann man dieses Skigebiet eigentlich nur empfehlen.

Natürlich ist es relativ klein und wer wie ich sehr großen Wert auf Abwechslung beim Skifahren legt, kommt in Bridger Bowl schnell an seine Grenzen. Im Prinzip bin ich den gesamten Tag lediglich Pierres Knob Lift und den Bridger Chair gefahren – mehr war für versierte Skifahrer nicht drin. Wer jedoch seine Lawinenausrüstung mitbringt oder diese mietet, kann sich noch im einzigartigen Slashmans Bowl austoben – ein Fakt, der Bridger Bowl mehr als zu einem reinen Familienskigebiet macht.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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