Wäre man in Mexiko, würde man bei Barichara wohl von einem „Pueblo Magico“ sprechen, eine offizielle Bezeichnung für besonders historische und sehenswerte kleine Städte oder Dörfer. In Kolumbien gibt es diese offizielle Kategorie nicht, doch Barichara im Department von Santander wäre problemlos ein entsprechendes Pueblo Magico, vor allem dank seiner historischen Kopfsteinpflasterstraßen, der kolonialen Häuser sowie der wahnsinnig tollen Aussichten. Doch auch tolle Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten gibt es in Barichara – welche das sind, erfahrt Ihr im folgenden Reisebericht über dieses kleine niedliche Dorf, welches uns verzaubert hat und unbedingt einen Platz auf Eurer To-Do-Liste für den nächsten Kolumbien-Urlaub bekommen sollte.
Reisezeitraum: Januar 2021
Geschrieben: November 2021
Veröffentlicht: November 2021
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Barichara
Die Anreise nach Barichara ist ausschließlich über San Gil möglich, ein besonders beliebtes Städtchen für einige Tage, dank seiner zahlreichen Outdoor-Aktivitäten sowie der strategisch günstigen Lage zwischen Bogotá und Bucaramanga bzw. der Nordküste mit Cartagena und Barranquilla.
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Busse von San Gil nach Barichara fahren aller 30-40 Minuten und kosten 6000 COP, also rund 1.50 Euro. Die Fahrtzeit beträgt 30 Minuten, die Busse fahren zwischen 06:15 und 19:30 ab San Gil nach Barichara.
Da wir erst spät mit dem Bus aus Villa del Leyva in San Gil ankamen, nahmen wir uns ein Taxi nach Barichara. Für die rund 23 Kilometer vom Busterminal in San Gil zahlten wir 40.000 COP, also rund 10 Euro.
Auch wer von anderen Städten in Kolumbien wie Medellín, Bogotá oder Cartagena nach Barichara möchte, muss stets über San Gil. Zwar existiert eine Straße von Westen kommend über Galán, diese wird jedoch vom ÖPNV in Kolumbien nicht genutzt und ist in schlechtem Zustand.
Eindrücke von Barichara
Direkt nach der Ankunft in Barichara kann man das wunderschöne Kolonialflair der 7000 Einwohner-Gemeinde spüren. Vor allem der zentrale Platz ist wunderschön, bietet einen schattigen Platz zum Entspannen und ist ideal, um das bunte Treiben zu beobachten. Auch ein wie immer in Kolumbien sehr günstiges Bier kann man sich an den zahlreichen Eckläden kaufen und so den Abend genießen.
Es lohnt sich, einfach ein bisschen durch Barichara zu schlendern. Das komplette Städtchen ist aufgrund seines alten Kopfsteinpflasters gewissermaßen automatisch verkehrsberuhigte Zone, sodass man die kolonialen Fassaden und historischen Häuser ausgiebig genießen kann. Zudem gibt es überall kleinere Lädchen und Cafés, in denen es sich immer wieder lohnt, einen Stopp einzulegen.
Auch richtig gut essen kann man in Barichara. So nahmen wir im Restaurante Los Guanes eines der besten Fischessen auf unserer ganzen Kolumbien-Reise zu uns. Ein Traum für gerade einmal 20.000 COP – weniger als 5 Euro.
Ebenso sollte man unbedingt die kleinen Anstiege bewältigen und so die fantastischen Panoramen von Barichara genießen, denn der Ort befindet sich auf einem Plateau, von dem aus man beeindruckende Aussichten auf den Rio Suaréz und seinen tiefen Canyon hat. Wo genau man die schönsten Ausblicke findet, erwähne ich gleich in den Sehenswürdigkeiten von Barichara.
Sehenswürdigkeiten in Barichara
Schon an der folgenden Liste der Sehenswürdigkeiten in Barichara seht Ihr, dass es sich lohnt, mehr als nur einen Tagesausflug von San Gil nach Barichara zu verbringen. Hier lassen sich locker 2 Tage füllen, vor allem, wenn man auch ein wenig zu Fuß unterwegs sein möchte.
Mirador Salto del Mico
Die Top-Sehenswürdigkeit in Barichara ist der Aussichtspunkt am südwestlichen Ende von Barichara, der Mirador Salto del Mico. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick auf den Rio Suaréz, den tiefen Canyon und die umliegenden Berge. Barichara befindet sich auf einer Höhe von 1200 Metern, der Fluss lediglich auf 500 Metern und die Gebirgszüge reichen in diesen Bereichen bis auf 2800 Metern hinauf.
Den Mirador Salto de Mico erreicht man vom Ortszentrum Baricharas in rund 20 Minuten Fußweg oder mit einer kurzen Tuktuk-Fahrt. Der Aussichtspunkt von Barichara ist frei zugänglich.
Bar „Independencia Cocina y Sazon“
Wer die spektakuläre Aussicht von Barichara auf eine andere Art und Weise genießen möchte, kann die Bar und Restaurant „Independencia Cocina y Sazon“ besuchen. Das Lokal verfügt über eine tolle Aussichtsplattform mit einigen Tischen, von der aus man direkt das tolle Panorama sowie mit Glück einen spannenden Sonnenuntergang genießen kann.
Die Aussichtsterrasse befindet sich am Ende der Calle 4 in Barichara.
Camino Real Barichara – Guane
Der Camino Real ist einer der berühmtesten Wanderwege in Kolumbien – sicher nicht ganz so bekannt wie der Lost Cities Trek an der Karibikküste, aber dafür auch nicht ganz so schwer und problemlos an einem Tag machbar. Der Camino Real startet direkt an der eben benannten Bar und führt über rund 6 Kilometer in das kleine 1000 Seelen-Dorf Guane. Wer möchte, kann den Weg nur in eine Richtung begehen und anschließend mit dem Bus oder Taxi zurück nach Barichara fahren. Weitere Informationen zum Camino Real finden sich auch noch weiter unten im Rahmen dieses Reiseberichts.
Catedral de la Inmaculada Concepción
Die Hauptkirche von Barichara bietet ein prächtiges Bild (auch wenn ich nur ein Foto bei Nacht gemacht habe ;-) ) und kann auch von innen besichtigt werden. Direkt am zentralen Platz gelegen ist sie eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Barichara. Die Catedral de la Inmaculada Concepción steht stellvertretend für die vielen historischen Häuser und Bauwerke von Barichara.
Keramikkurs in Barichara
Wer etwas Ausgefallenes unternehmen möchte, kann an einem Keramik-Workshop in Barichara teilnehmen. Aufgrund der Historie gibt es hierfür gleich mehrere Angebote im Ort. Aus Zeitgründen konnten wir an dieser Aktivität in Barichara leider nicht teilnehmen, liefen aber auf dem Weg zum Aussichtspunkt Salto del Mico an einer Werkstatt vorbei.
Unterkünfte in Barichara
Barichara hat eine Unmenge an wunderschönen Unterkünften für alle Budgetlevel. Nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten in Barichara, auch aufgrund dieser tollen Boutique-Hotels, Eco-Lodges und kolonialen Gästehäuser lohnt sich ein Aufenthalt von zumindest einer Nacht in Barichara.
Einige der besten Tipps für Unterkünfte in Barichara sind die folgenden:
Budget: wer wie wir erst spät in Barichara ankommt und nur einen schnellen Platz zum Schlafen benötigt, findet mit dem Mi Ranchito eine gut geführte Basic-Option, die sich nur 50 Meter vom zentralen Platz Baricharas entfernt befindet
Gästehaus: Wer ein hübsches Gästehaus in Barichara sucht, dem bietet sich mit der Posada Suenos de Anotonio die perfekte Wahl. Herzliche Gastgeber, komfortable Zimmer und traumhafte Ausblicke machen diese Unterkunft aus.
Glamping: Auch Glamping ist in Barichara möglich. Das Serrania del Viento bietet ein tolles Rund-um-Erlebnis mit tollen Ausblicken, persönlicher Betreuung und schönen Glamping-Bubbles.
Komfort: die Top-Adresse in Barichara, das Casa Barichara Boutique. Naturnaher Baustil, schöner Ausblick, eigener Pool, hoher Komfort – was will man mehr, um sich in Barichara verwöhnen zu lassen.
Der Camino Real nach Guane
Wir nutzten unsere Reise nach Barichara auch, um den Camino Real nach Guane zu erkunden. Der Weg wurde vom Deutschen Auswanderer Geo van Lengerke im 19. Jahrhundert angelegt und ausgebaut, um so den Einheimischen den einfacheren Handel zu ermöglichen. Heute ist der Camino Real ein beliebtes Ausflugziel und Wanderroute. Wir ergriffen jedoch die Gelegenheit und legten gleich noch eine Nacht in Guane ein, wanderten also gar mit vollgepacktem Rucksack den Camino Real in Kolumbien.
Der Wanderweg ist nicht übermäßig spektakulär, aber dennoch eine tolle Gelegenheit, die Umgebung von Barichara näher zu erkunden. Der Camino Real bietet immer wieder Ausblicke auf die benachbarten Berge, zudem lassen die Jahrhunderte alten Pflastersteine die historische Bedeutung erahnen.
Auf dem Weg gibt es einige kleine Posadas, an denen man einen kleinen Snack oder etwas zu trinken kaufen kann. Insgesamt sind die 6 Kilometer auf hügeligem Terrain aber auch gut ohne längere Pausen machbar. Es ist auf jeden Fall eine Wanderung abseits der ausgetretenen Pfade, denn allzu vielen Touristen begegnet man auf diese Route in Kolumbien nicht.
Unser eigentliches Highlight in Guane war aber nicht der Camino Real, sondern unsere dortige Übernachtung in einem originalen Chiva, einer Art historischem Transportmittel in Kolumbien. Zwei findige Belgierinnen, die sich in Guane niedergelassen haben, haben diese Art Minibus in ihren Garten gestellt und zu einer einzigartigen Unterkunft ausgebaut. Sowohl der Chiva als auch die Anlage sind mit Liebe zum Detail hergerichtet. Dazu zählen unter anderem die Außendusche, das begehbare Dach oder die Hängematte auf der Terrasse. Jeder kleine Abenteurer sollte sich dieses besondere Erlebnis in Kolumbien gönnen, welches hier direkt gebucht werden kann (~).
Doch nicht nur die Übernachtung war einzigartig, auch die Kochkünste von Elke und Mika sind spektakulär und eigentlich nicht von dieser Welt. Wir bekamen hier sowohl zum Abendessen als auch zum Frühstück eines der leckersten veganen Menüs gezaubert, was wir in Kolumbien und wahrscheinlich auch anderswo auf der Welt gegessen haben – und das für wirklich schmales Geld, denn generell sind Guane, Barichara und Kolumbien sehr günstig.
Zusätzlich erkundete wir noch ein wenig die Berge rund um Guane und waren in diesem wirklich abgelegenen Ort nahezu die einzigen Touristen. Guane hält zwar keine weiteren spektakulären Sehenswürdigkeiten parat, aber die kolumbianische Dorfidylle gepaart mit der unberührten Natur machen eine Reise allemal wert.
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Fazit und Weiterreise
Von Guane aus ging es für uns schließlich mit dem Tuktuk zurück nach Barichara und von dort aus weiter nach San Gil, wo wir einige Tage verbrachten. Unser Abstecher nach Barichara lohnte sich auf jeden Fall, denn der kleine Ort ist im Vergleich zu San Gil deutlich unterbewertet, sodass man sich viel mehr Zeit als nur einen Tag nehmen sollte. Vor allem das Dorf- und Kolonialflair lohnen sich, ebenso wie die schönen Berge in der Umgebung. Mit dem Salto del Mico sowie dem Camino Real bietet Barichara auch tolle Sehenswürdigkeiten und wer noch ein wenig weiter abseits entdecken und etwas ganz Besonderes erleben möchte, bucht sich zusätzlich zu 1-2 Übernachtungen in Barichara noch eine Nacht im einzigartigen Chiva in Guane (~) dazu.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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