Ist man auf der Suche nach den Top-Attraktionen in und um Bogotá, fällt der Blick unweigerlich auf die Salz-Kathedrale von Zipaquirá. Dieses riesige Bauwerk unter Tage zieht jährlich hunderttausende Besucher an und ist nahezu in jedem Reiseplan zu finden. Auch wenn ich in der Regel nicht unbedingt auf die Mega-Sehenswürdigkeiten stehe, besuchten wir die Salzkathedrale von Zipaquirá.
Reisezeitraum: Januar 2018
Geschrieben: Februar 2018
Veröffentlicht: Mai 2018
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Die Anreise nach Zipaquira ist denkbar einfach, denn vom Portal del Norte in Bogotá (eines der Haupt-Terminals der Stadt) fahren Busse in sehr regelmäßigen Abständen (ungefähr aller 5 Minuten) direkt in das kleine Städtchen Zipaquirá. Die Fahrt kostet gerade einmal 5000 Pesos, was rund 1,50 Euro entspricht.
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Statt mit dem Bus kann man auch mit dem Zug nach Zipaquira reisen. Diese Verbindung gibt es exklusiv für Ausflüger, wird nur samstags und sonntags (Start in Bogota gegen 08:00) angeboten und ist daher auch deutlicher teurer – ca. 38.000 COP (ca. 11 €) return im Vergleich zu den 10.000 COP (ca. 3 €) return für den Bus. |
Insofern man dem Busfahrer bzw. Begleiter, Bescheid sagt, dass man zur Salzkathedrale („Cáthedral del Sal“) möchte, wird man an entsprechender Stelle rausgelassen, von wo aus es bis zum unteren Eingang rund 10 bis 15 Minuten zu Fuß sind. Vorteil dieser Variante ist, dass man den kleinen Ortskern von Zipaquirá gleich mit erleben kann. Dieser ist nämlich richtig hübsch und bietet mit der kleinen Fußgängerzone, der örtlichen Kirche sowie dem Plaza de la Independencia einige schöne kleine Fleckchen.
Von hier aus sind es bis zum Eingang der Salzkathedrale rund 10 bis 15 Minuten Fußweg, inkl. einem kleinen Anstieg von rund 100 Stufen zum Eingang des Bergwerks. Der komplette Eingangsbereich ist schon für relativ große Besucheraufkommen ausgelegt, das zeigt sich schnell anhand der großen Souvenir- und Essensstände. Auch Kletterwand und Zipline wurden hier installiert. Immerhin gibt es von der Anhöhe auch einen kleinen Ausblick auf das Städtchen Zipaquira.
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Der Eintritt für die Salz-Kathedrale von Zipaquirá kostet 50.000 COP, also ca. 15 Euro, was für kolumbianisches Preisniveau recht sportlich ist. Darin enthalten ist eine Führung in der Gruppe (in der Regel auf spanisch, ab und an auch auf Englisch), der Besuch der gesamten Kathedrale, eine 3D-Filmvorführung sowie eine Lichtershow. |
Nach dem Kauf der Tickets kann die Tour durch die Salz-Kathedrale von Zipaquirá schließlich starten. Diese ist im Eintrittspreis inklusive, kann aber auch schon einmal sportliche 70-80 Personen pro Guide umfassen. Die Tour führt zunächst den so genannten Kreuzweg entlang, der den beschwerlichen Weg Jesus Christus‘ darstellen soll. Hier sieht man auch die beeindruckenden Ausmaße der Salzmine von Zipaquirá, denn hinter jedem (natürlich aus Salz gefertigten) Kreuz kann man in das ewige Schwarz der tiefen und extrem langen Galerien blicken, aus denen bereits das Salz herausgeholt wurde.
Ganz und gar nicht schwarz ist dann die eigentliche Kathedrale, die in ihren Ausmaßen riesig ist (kaum verwunderlich also, dass es sich hierbei um die größte Salz-Kathedrale der Welt handelt) und die wunderschön illuminiert ist. Selbst das Kreuz ist aus Salz, wobei es streng genommen eigentlich aus „nichts“ besteht, denn es ist als Negativ in das Salz geschlagen.
Neben dieser beeindruckenden Salz-Kathedrale locken noch an verschiedenen Stellen kleine Details, unter anderem hübsche Wandgemälde (aus Salz) oder ein Kronleuchter (natürlich ebenfalls aus Salz). Wer aufmerksam durch die Salz-Kathedrale von Zipaquirá läuft, wird an verschiedenen Stellen solche Details entdecken.
Dann gibt es da aber auch noch den richtig touristischen Part der Salz-Kathedrale, der passenderweise auch gleich als „Area Comercial“ bezeichnet wird. Hier gibt es unzählige und einfach viel zu viele Verkaufsstände von Esmeralda, Salz-Gemälden, Schmuck und anderen Souvenirs. Während in der Kathedrale selbst eine relativ gediegene Atmosphäre herrschte, ist die Kommerzialisierung hier schon krass und zeigt, welche Besuchermassen hier abgefertigt werden. Ein bisschen erinnerten mich diese hunderte Meter langen Verkaufsstände auch an Chichén Itza in Mexiko, wo (übertrieben gesagt) auf 2 Besucher mindestens 1 fliegender Händler kam.
Interessante Parallele übrigens: sowohl Chichén Itza als auch die Salz-Kathedrale von Zipaquirá gingen in ihrem Land jeweils als Sieger bei der Abstimmung zu den Neuen 7 Weltwundern hervor. Während Chichén Itza dann tatsächlich in der weltweiten Abstimmung auch unter die Top 7 gewählt wurde, war dies bei der Salz-Kathedrale nicht der Fall.
Was? | Catedral de Sal – die Salzkathedrale von Zipaquira |
Wo? | Zipaquira, rund 50 Kiometer nördlich von Bogotá |
Geöffnet? | täglich 09:00 – 18:00 |
Dauer | Führung ca. 1 Stunde, anschließend freier Rundgang; Gesamtdauer ca. 2-2.5 Stunden |
Preis? | 50.000 COP (ca. 15 Euro) |
Bewertung | 7.5/10 |
Zur besseren Veranschaulichung gibt es in der „Area Comercial“ auch eine 3D-Film-Vorführung, die im Eintrittspreis inklusive ist. Während der Film in der Tat interessant ist und die Historie sowie die riesigen Ausmaße des Bergwerks zeigt, ist das 3D eher überflüssig. Für Action-Filme ist es ja ein nettes Gimmick, aber für Info-Dokus benötigt man es definitiv nicht. Gleich nebenan gibt es noch eine Lichtershow, bei der ein weiterer Stollen mit Musik illuminiert wird – nette Sache, aber das selbe Konzept in der Fremont Street in Las Vegas, bei der ebenfalls die Decke mit tausenden Lichtern beleuchtet wird, ist definitiv beeindruckender.
In der Area Comercial gibt es zudem noch die Nachstellung einer Esmeralda-Mine, eines weit verbreiteten Edelsteins in Kolumbien, welche jedoch vor allem dazu dient, mit Themenbezug in wiederum dutzenden Verkaufsständen Esmeralda-Schmuck verkaufen zu können. Auch die ständigen Fotografen-Stopps während der Tour waren sehr nervig und trugen nicht unbedingt zum authentischeren Bild der Salz-Kathedrale bei.
Insgesamt verbrachten wir rund 2 Stunden in der ehemaligen Salzmine, wo übrigens die ohnehin schon im Hochland von Bogotá dünne Luft noch ein wenig dünner ist. Ansonsten war es klimatisch sehr angenehm, womit man sich für den Besuch ausreichend Zeit lassen konnte. Bei diesem gibt es einige spannende Dinge zu entdecken, vor allem die riesige Salz-Kathedrale ist natürlich beeindruckend. Meine nicht religiöse, aber zumindest christlich etwas informiertere Begleitung empfand auch den Kreuzweg sowie die gesamte Kombination aus Bergwerk und Religion sehr spannend, die in dieser Form sicher auch einzigartig auf dieser Welt ist.
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Störend war definitiv die riesige Kommerzialisierung der Mine inkl. den großen Gruppen und ständigen Foto-Stopps, die das Gesamterlebnis definitiv trübten. Immerhin, das hübsche Städtchen Zipaquirá sammelte einige Pluspunkte und ist bei einem Besuch der Salz-Kathedrale unbedingt zu empfehlen.
Wer mehrere Tage in Bogotá ist, kann einen Besuch der Salz-Kathedrale in Zipaquirá definitiv erwägen. Aufgrund der oben beschriebenen Einzigartigkeit ist sie schon einen Abstecher wert. Allerdings sollte man sich auf ein nicht unbedingt authentisches Erlebnis einstellen, zudem blieb ein richtig spektakulärer Wow-Effekt zumindest bei mir aus. Die Salz-Kathedrale von Zipaquirá ist also definitiv ein interessanter Ausflug ab Bogotá, jedoch für mich persönlich keine Top-Sehenswürdigkeit von Kolumbien.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
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