Nach 1,5 Wochen Andalusien und Marokko wartete der Rückflug auf uns – diesmal mit Vueling, mit denen ich zuvor noch nie geflogen bin. Vueling ist eine spanische Fluggesellschaft, die derzeit, ähnlich wie Norwegian, stark expandiert und auch mehr und mehr Strecken anbietet, die Spanien nicht tangieren (wenn gleich dies hier nicht der Fall war).
Reisezeitraum: September 2013
Geschrieben: November 2013
Veröffentlicht: November 2013
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Buchung
Die Buchung des Fluges ist durchaus ein kleines Kapitel für sich. Zunächst einmal war es eher Zufall, dass ich herausfand, dass mit unserer Andalusien-Rundreise ein Abstecher ins die spanische Enklave Melilla gut kombinierbar wäre. Anschließend zeigte sich, dass Nador hiervon gar nicht weit entfernt ist und sowohl Germanwings als auch Vueling den Flughafen bedienen. Nachdem ich Germanwings aufgrund unchristlicher Flugzeiten schnell ad acta legte, konnte ich bei Vueling mit relativ akzeptablen Preisen arbeiten. Hinzu kam noch die Sonderaktion von Groupalia, einem italienischen Group-Shoppinganbieter, der einen beträchtlichen Rabatt auf jegliche Flüge versprach.
Um den Preis noch etwas zu minimieren (Fachsprache: maximieren :-) ), buchte ich schließlich die beiden Teilstücke Nador – Barcelona und Barcelona – Berlin separat. Dies brachte mir bei 1h45min Umsteigezeit zwar das Risiko ein, den Weiterflug zu verpassen, da bei Verspätung Vueling keine Pflicht gehabt hätte, mich weiterzubefördern. Doch in Anbetracht dessen, dass alles bis zu einer Verspätung von rund 45 Minuten dank Handgepäck only und mit etwas Rennen aufholbar gewesen wäre, war es mir die Ersparnis wert. Insgesamt bezahlte ich so für das erste Teilstück 19 € sowie für die zweite Strecke 45 € und hatte somit meinen Flug Nador – Barcelona – Berlin (Tegel) (NDR – BCN – TXL) zusammen. Meine Buchung erfolgte rund 1,5 Monate vor Abflug.
Nach der Buchung
Wie immer bei Billigfliegern gibt es auch bei Vueling während und nach der Buchung die Möglichkeit, verschiedene Zusatzleistungen hinzuzubuchen. So kostet ein Koffer ab 12 € und die Sitzplatzreservierung ab 4 €, wobei hier unterschieden wird in Sitzplätze in den hinteren Reihen, eben solche in den vorderen Reihen (außer Notausgang) sowie XL Seats. Die Reihe 1 ist den Buchern des sündhaft teuren „excelence“-Tarifs vorbehalten. Ein Online-Check-In ist kostenfrei möglich, jedoch nicht auf allen Strecken. Unter anderem waren wir auf dem Flug Nador – Barcelona noch an den Schalter-Check-In angewiesen.
Flug Nador – Barcelona
Eben mit jenem Check-In in Nador begann unsere Begegnung mit Vueling (bzw. dessen Abfertigungs-Dienstleister) auch etwas chaotisch. Das kleine Terminal von Nador, in dem täglich zwar maximal eine Hand voll Flüge abgehen, just zur gleichen Zeit aber noch eine Verbindung mit Air Arabia nach Casablanca abgefertigt wurde, war proppevoll. Für unseren Flug nach Barcelona wurden gerade einmal zwei Counter geöffnet.
Wer die reguläre Flughafen-Mathematik kennt, weiß: regulärer Airbus 320-200 in Economy-Bestuhlung = 180 Sitzplätze potenziert mit nicht möglichen Online-Check-In / 2 Check-In-Counter = 90 Passagiere pro Check-In-Agent. Dass das ziemlich lange dauert, muss ich wohl keinem erklären. Auch die vor dem Verlassen von Marokko auszufüllenden Emmigrationskarten musste ich mir irgendwo besorgen – allerdings nicht dort, wo sie eigentlich hätten ausgegeben werden sollen. Ein gemütlicher Check-In ist also anders …
Irgendwann hatten wir aber dann doch das Einchecken erledigt und die Sicherheits- und Passkontrolle passiert. „Dank“ des langem Wartens vorher begann das Boarding wenigstens gleich, auch wenn sich dies nochmals enorm hinzog. Da hatte der eine Passagier die Bordkarte verdaddelt, die andere Familie kreuzte mit Unmengen an Handgepäck auf, die glatt die kompletten Overhead Bins im Flugzeug gefüllt hätten. Wiederum musste die nächste Mutter 5 Rollis hinter sich herziehen, weil alle zugehörigen mitreisenden Kinder noch zu klein waren, um diese selbst zu verwalten. Ja, es mag sich nach Vorurteil anhören, aber hier trafen durchaus eine Menge Klischees zu.
Nach dem dann endlich alles verstaut war, jeder seinen Platz gefunden hatte und ich mich tatsächlich in den ungeliebten Mittelplatz gezwängt hatte (zum Glück hatte ich noch eine Mitreisende, die mich da raus operiert hat), konnte es dann auch endlich los gehen – mein erster Flug mit Vueling.
Zugegeben, nach dieser „Action“ (ich ertrag so etwas ja ziemlich stoisch, aber irgendwie muss man ja dann doch immer die anderen Beobachten) war der ruhige Flug sehr willkommen. Der Bordservice war unaufdringlich und minimal preiswerter als zum Beispiel bei Ryanair. Dennoch kauften wir nichts – nicht inkludiertes Flugzeugessen ist irgendwie nicht so mein Ding. ;-)
Garniert wurde der Flug immerhin von ein paar schönen Ausblicken auf die marokkanische Wüste zu Beginn sowie auf Barcelona kurz vor der Landung.
In der zweitgrößten spanischen Stadt setzen wir schließlich pünktlich auf.
Der Umstieg in Barcelona
Jetzt begann die spannende Zeitrechnung. Wie eingangs beschrieben, hatte ich mit separaten Tickets und erforderlichem neuen Check-In eine Umsteigezeit von einer Stunde und 45 Minuten. Dies sollte zwar locker reichen, doch eine pünktliche Landung am Zielort heißt jedoch nicht unbedingt ein unverzügliches von Bord gehen. Zunächst rollten wir 10 Minuten über die Rollbahn vom El Prat Airport in Barcelona und das Vorfeld, anschließend kam zu allem Überfluss auch noch das De-Boarding per Bus hinzu – also noch einmal extra Minuten, die verrannen. Im Terminal angekommen, nahm ich dann also mal sicherheitshalber ein wenig die Beine in die Hand, denn von meinem Zeitpolster war nur noch eine Umsteigezeit von etwas mehr als einer Stunde geblieben.
Zum Glück ging die Passkontrolle zur Wiedereinreise in die EU schnell von der Hand. Von hier aus waren es lediglich rund 2 Minuten zum Check-In-Bereich von Vueling und – oh Wunder – an deren Heimatbasis Barcelona scheint dieser sehr gut organisiert zu sein. Zahlreiche Counter waren offen und ich musste – trotz vieler gleichzeitig abgehender Flüge – lediglich einen Bruchteil der Zeit von Nador warten. Bereits nach rund 3 Minuten (wenn überhaupt) hatte ich meinen Boarding Pass für den Flug nach Berlin in der Hand. Respekt Vueling!
Nach schneller durchlaufener Fummelbude war ich somit bereits im Sicherheitsbereich, der mit futuristischem Design und wie gewohnt vielen Shops aufwartet. Auch ein Store des FC Barcelona darf nicht fehlen.
Eine sehr attraktive Besonderheit gibt es hier im Terminal 2 in Bezug auf den Food Court und im Besonderen auf die McDonalds- und Costa-Filiale. Diese ist in einer Art Innenhof gebaut, sodass ich trotz des wie immer hermetisch abgeriegelten Sicherheitsbereichs frische Luft und Sonnenschein genießen konnte. Dank der zudem attraktiven Gestaltung bildet dies einen richtig lohnenswerten Platz zur Wartezeitüberbrückung.
Flug Barcelona – Berlin (Tegel)
Trotz kaum vorhandener Umsteigezeit stoppte ich kurz bei eben jenem McDonalds, ehe ich direkt zum Boarding meines nächsten Vueling-Flugs nach Berlin ging. Hier war die Atmosphäre auch gleich deutlich ruhiger als beim Einsteigen in Nador am Morgen, obwohl auch dieser Flug nahezu komplett ausgebucht war.
Als Sitzplatz bekam ich diesmal einen Gangplatz zugewiesen. Glücklicherweise saß ich wohl direkt neben einem Familienvater, dessen Kind am Notausgang saß. Da dies nicht erlaubt ist, wurde ich vom Personal gefragt, ob ich denn nicht in die Exit Row wechseln wolle. Aber gerne doch! :-) Nach dem Flug in der Embryostellung zuvor konnte ich etwas mehr Beinfreiheit nur zu gut vertragen. Um mein Handgepäck, was mittlerweile nicht mehr in die Gepäckfächer passte, kümmerte sich die Crew sehr freundlich. So war im übrigen auch das generelle Auftreten des Personals.
Ebenfalls positiv bei Vueling aufgefallen ist mir eine Mini-Innovation, die ich so bei noch keiner Airline gesehen habe. Während des gesamten Fluges – auch bei Start und Landung – wurde eine sehr entspannende und angenehm klingende Musik gespielt. Diese wechselte auch nicht, als wir vor bzw. nach dem Flug in der Parkposition standen. Vielleicht nervt es nach 15 Vueling-Flügen, als Neuling bei dieser Airline empfand ich es aber als sehr gute und angenehme Idee.
Fazit
Nach der pünktlichen Landung in Berlin – Luftbilder gibt es diesmal aufgrund meines Gangplatzes am Notausgang nicht – konnte ich nun also auf zwei Vueling-Flüge zurückblicken, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, was auch auf die verschiedenen Kulturkreise zurückzuführen ist. Immerhin war das Produkt aber sehr stimmig, die Crew freundlich und die Flüge pünktlich, lassen wir einmal das lange Deboarding inkl. Busfahrt in Barcelona außer Acht. Insgesamt dürfte Vueling in etwa mit Easyjet vergleichbar sein, was sich auch in den Preisen niederschlägt. Diese können zwar günstig sein, reichen aber nicht an das im wahrsten Sinne des Wortes Billigflieger-Niveau von Ryanair und Wizz Air ran.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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