Reisebericht Barcelona – Impressionen aus einer Touristenmetropole
Barcelona ist in aller Munde, vor allem, was die vielen Touristen angeht. Gefühlt jeder war schonmal in der Stadt von Gaudi und zudem liest man ziemlich häufig, dass Barcelona ein Problem mit der unglaublichen Menge an Touristen hat und Wege sucht, diese besser zu verteilen. Bei solch einem europäischem Hotspot ist es fast verwunderlich, dass ich nach mehr als 60 bereisten Ländern zum ersten Mal überhaupt Barcelona besuche. Von daher war ich gespannt, wie es in Barcelona wirklich zugehen sollte, wie spannend die gehypten Sehenswürdigkeiten Sagrada Familia und Parque Guell wirklich sind und was es sonst in Barcelona so zu entdecken gibt.
Reisezeitraum: Dezember 2017 / 5 Tage
Geschrieben: Februar 2018
Veröffentlicht: April 2018
>> Zu meiner tollen Unterkunft in Barcelona, dem B Hotel
>> Zu meiner Anreise nach Barcelona mit Level Airlines
>> Zur Übersicht der Reiseberichte
>> Zu meinem neuen Reisebericht über Barcelona vom Juni 2018
>> Zu den Transfer vom Flughafen Barcelona in die Stadt
>> Zu den Attraktionen Mercat de la Boqueria und Tibidabo, dem höchsten Berg von Barcelona
Überblick Reisebericht Barcelona
- Vorwort
- Das Drumherum – Vorbereitung und Anreise
- Plaza España – meine Basis
- Mont-Juic – Barcelona von oben
- Das Zentrum von Barcelona
- Parque Guell
- Die Strände von Barcelona
- Fazit
Inhalt dieses Reise-Artikels
Vorwort
Einen Reisebericht zu Barcelona könnte man eigentlich als überflüssig bezeichnen. Zum Einen gibt es davon hunderte im Netz, zum Anderen ist die Stadt so vielfältig, dass ohnehin jeder seinen eigenen Interessen folgen sollte.
Dennoch möchte ich hier bei My Travelworld aus zweierlei Gründen etwas zu Barcelona schreiben. Zum Einen freue ich mich immer, meine Erfahrungen zu teilen und diese mit einer Auswahl der schönsten Fotos zu unterlegen, zum Anderen möchte ich ein wenig darauf eingehen, wie touristisch Barcelona denn nun wirklich ist, denn in Bezug auf das Ausmaß des Tourismus in der Stadt liest man ja doch auch viele negative Dinge.
Aufgrund meines relativ kurzen Aufenthalts erhebt dieser Reisebericht also keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit noch eignet er sich als kompletter Reiseführer für Barcelona. Wie immer in meinen Reiseberichten hier bei My Travelworld versuche ich aber einen informativen Artikel zusammenzustellen, der einem Mix aus meinen subjektiven Eindrücken, einigen Geheimtipps sowie hilfreichen Informationen bereithält.
Das Drumherum – Vorbereitung und Anreise
Es sollte also losgehen mit meinem Barcelona-Trip. Da ich fast wie immer aus der Karibik „eingeflogen“ kam, nutzte ich diesmal die Direktflüge mit Level Airlines, die es ab Punta Cana gibt – mittlerweile leider nur noch „gab“, denn die Verbindung (mittlerweile fliegt Level von Barcelona aus nach Boston, Oakland, Los Angeles und Buenos Aires) wurde mittlerweile schon wieder eingestellt. Dabei war der Eindruck von Level Airlines gar nicht mal so schlecht, wie ihr hier im Flugbericht Level Airlines nachlesen könnt.
Sehr angenehm an Barcelona ist auch, dass man vom Flughafen sehr easy und günstig in die Stadt kommt. Vom El Prat Airport sind es weniger als 30 Minuten bis ins Zentrum, wobei man bestens mit Metro oder einem Flughafen-Shuttle die Stadt erreichen kann. Mehr dazu findet Ihr auch in meinem separaten Artikel zu den Flughafen-Transfers in Barcelona.
Bei der Hotelauswahl solltet Ihr ein wenig auf Eure Vorlieben achten. Ist Euch die Altstadt wichtig, empfiehlt sich ein Hotel dort in der Gegend. Wer die Stadt großflächig erkunden möchte, sollte sich eine gute und strategisch günstige Metro- bzw. Zugstation heraussuchen und wer wie ich zum Beispiel auf Messebesuch ist, sollte entweder direkt in Messeumgebung ein Hotel buchen oder zumindest eine Unterkunft mit schneller Anbindung ans Messeglände.
Plaza España – meine Basis
Genau aus diesem Grund buchte ich meine Unterkunft am Plaza España, einem schönen und sehr gut erreichbaren Platz in Barcelona. Zum Messegelände waren es lediglich 3 Stationen, die hübsche Gegend um Mont-Juic inkl. Palast und Olympiagelände war fußläufig erreichbar und ins Zentrum von Barcelona waren es ebenfalls nur 2-3 Stationen bzw. zu Fuß rund 30 Minuten.
Am Plaza España wohnte ich im sehr hübschen B Hotel, einem komfortablen 3- bis 4-Sterne Hotel, an dem es aber auch absolut nichts zu meckern gab. Wer eine sehr gut gelegenene Übernachtungsmöglichkeit zu einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis mit exzellentem Frühstück sucht, sollte sich das B Hotel einmal genauer anschauen – und am besten gleich meine ausführliche Hotelbewertung lesen.
Für Shopping-Fans befindet sich direkt am Plaza España auch eine große Mall (Arenas de Barcelona) mit allen erdenklichen Geschäften und Gastronomiebetrieben.
Mont-Juic – Barcelona von oben
Direkt vom Plaza España fußläufig erreichbar ist die Gegend um Mont-Juic. Den meisten wird dies sicher aufgrund des magischen Brunnens ein Begriff sein, der hier im Sommer täglich und im Winter von Donnerstag bis Sonntag „spielt“. Dabei handelt es sich um einen Brunnen, der mehr oder weniger passend zu öffentlich gespielter Musik farblich illuminiert wird. Dabei entstehen dann durchaus schöne Fotomotive, wobei die Romantik, die dieser Brunnen sicher einmal besaß, aufgrund des doch recht hohen Besucherandrangs nicht mehr zu spüren ist.
Wer übrigens auf solche Wasserspiele steht – hier im Reiseblog My Travelworld gibt es noch mehr davon, u.a. die Bellagio Wasserspiele in Las Vegas oder auch die Wasserspiele am Boulevard von Batumi in Georgien.
Für mich war Mont-Juic viel interessanter aufgrund der dahinter befindlichen Anlagen. Da befindet sich zunächst der Nationalpalast, von dem aus man einen sehr attraktiven Ausblick auf den schon beschriebenen Brunnen sowie weite Teile Barcelonas hat.
Direkt dahinter befindet sich der Hauptteil der Anlagen der Olympischen Spiele von 1992, u.a. das Olympiastadion sowie die olympische Schwimmarena. Sowohl aufgrund der hohen Bedeutung der Olympischen Spiele für Barcelona (im Prinzip der Anfang der heutigen Blütezeit) als auch der gepflegten Anlagen lohnt sich ein kleiner Abstecher hierher.
Hinter dem Olympiagelände geht es hinauf zur Anhöhe von Mont-Juic, dem Mirador del Migdia. Nicht nur, dass es sich hierbei um einen beliebten Park für Jogger und Sportler handelt, vor allem waren die Aussichten hier atemberaubend. Wer hoch zum Mirador del Migdia klettert, kann in wirklich beeindruckender Manier auf den Südosten von Barcelona sowie den riesigen Hafen schauen.
Ebenfalls in Mont-Juic befindet sich die Festung Mont-Juic, welche ich jedoch nicht weiter besichtigte.
Dafür hat man vom darunter liegenden Park Mirador de l’Alcalde wiederum einen tollen Ausblick auf das Zentrum der Stadt, inkl. der großen Marina von Barcelona.
Aufgrund dieser Kombination aus Ausblicken, schönen Wegen und zum Teil idyllischer Ruhe war Mont-Juic einer meiner Favoriten in Barcelona.
Das Zentrum von Barcelona
Das Zentrum von Barcelona schaute ich mir ebenfalls zu Fuß an. Die historische Altstadt rund um das Barrio Gotic konnte mich allerdings nicht überzeugen – dunkel, relativ unattraktiv und überraschend trist ließen mein Reise-Herz nicht gerade höherspringen. Vielleicht fand ich aber auch nicht die richtigen Spots, zumal ich jeweils auch nicht gerade zu spanischen Rush-Hours unterwegs war.
Im erweiterten Kreis der Altstadt gibt es schließlich einige Orte und Plätze, die sicher jedem Barcelona-Besucher bekannt sind. Hierzu gehört die berühmte Flanier- und Shoppingmeile Las Ramblas, der zwischen Alstadt und Neustadt gelegene (sowie an Las Ramblas anschließende) Platz Plaza de Catalunya (eine der wichtigsten Plätze in Barcelona) sowie der bereits 130 Jahre bestehende und anlässlich zur Weltausstellung gebaute Triumphbogen.
Einen kleineren Fußmarsch (ca. 20 Minuten) außerhalb der Altstadt befindet sich dann die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit von Barcelona, die berühmte Basilika Sagrada Familia. Auch wenn logischerweise viele Menschen vor Ort waren, hielt sich der ganz große Ansturm noch in Grenzen und es waren auch noch Tickets für den selben Tag verfügbar.
Parque Guell
Wer von der Sagrada Familia weiter in Richtung Norden folgt, kommt nach rund 20 Minuten Fußweg durch Wohnviertel sowie einen sportlichen Hügel hinauf zum Parque Güell, dem wohl bekanntesten Park von Barcelona. Er wurde vom berühmten Künstler Antoni Gaudí errichtet und ist heute dank seiner unorthodoxen Gestaltung eine der Top-Sehenswürdigkeiten von Barcelona.
Der Park selbst ist in der Tat sehr besuchenswert, denn die Anlage ist gleich aus zweierlei Hinsicht interessant. Zum Einen ist es natürlich die künstlerische Gestaltung, denn im Parque Güell finden sich an vielen Stellen Mosaike, kreative Brücken oder spannende (Outdoor-)Kunstwerke, die einen Spaziergang sehr abwechslungsreich machen.
Zum Anderen wurden beim Parque Güell die Unebenheiten der Topographie einfach mit in die Parkgestaltung aufgenommen. Die verschiedenen Höhenlevel erlauben so spektakuläre Aussichten auf den Park selbst sowie auf ganz Barcelona.
Der einzige Negativpunkt ist der hohe Besucherandrang. Hier zeigt sich definitiv der Touristen-Boom von Barcelona. Während der Park an sich kostenfrei besucht werden kann, benötigt man für das Gaudi-Museum sowie den zentralen und berühmten Platz „La Placa“ ein Ticket, für welches es Zeitfenster gibt und für dass man sich bei spontanem Kauf auch anstellen muss. Ich hätte mindestens eine Stunde warten müssen, hätte ich diesen Teil des Park Güell auch sehen wollen.
Die Strände von Barcelona
Statt warten zog ich daher lieber meine Spezial-„Disziplin“ vor – Strände. Von meinem „Wohnort“ Karibik bin ich da ja einiges gewöhnt und konnte daher natürlich auch nicht die Stadtstrände von Barcelona außer Acht lassen.
Und was soll ich sagen, ich war echt überrascht und das wiederum aus zweierlei Hinsicht. Zum Einen war die Qualität der Strände wirklich top. Natürlich sollte man keinen Karibik-Puderzucker erwarten, doch die Strände gerade hier um Bogatell und Sant Marti waren breit, gepflegt und luden wirklich zum Entspannen ein. An einem Sommer-Wochenende wird hier sicherlich ordentlich Begängnis sein.
Doch noch etwas zweites beeindruckte mich und das war die lokale Strand-Kultur im November. Obwohl ich an einem kalten Herbsttag mit kühlen Winden und Temperaturen knapp über 10 Grad unterwegs war, herrschte gerade im Bereich Bogatell ein sehr reges Treiben. Dutzende Beach-Volleyballfelder waren aufgebaut, alle Cafés waren voll und an der Promenade war gefühlt die halbe Stadt unterwegs.
Das machte richtig Lust auf mehr, denn hier war auch vom Touristenboom nichts mehr zu spüren.
Fazit
Wie steht es nun also mit den Touristen in Barcelona? Zumindest im November nicht allzu schlimm – ich fühlte mich jedenfalls mehr von Einheimischen als von Besuchern umgeben, mit Ausnahme des Parque Güell. Sicher wird das im Juli oder August ein wenig anders aussehen.
Auf der anderen Seite ist der Touristen-Boom meiner Meinung nach gar nicht unbedingt nachvollziehbar, wobei ich natürlich ohnehin oft die Geheimtipps gegenüber den Klassikern vorziehe. Barcelona ist sicher eine interessante Stadt und hat mit einigen der genannten Sehenswürdigkeiten definitiv spannende Seiten zu bieten, wobei dies zum Beispiel in Sevilla oder Granada mindestens ebenso der Fall ist.
Mit der Küche in Barcelona wurde ich übrigens überhaupt nicht warm, weswegen ich diese hier gar nicht erwähnt habe. In Andalusien sieht das schon ganz anders aus.
Mein Highlight in Barcelona war sicher Mont-Juic, vor allem wegen des Aktiv-Potentials sowie der spektakulären Ausblicke über Barcelona.
Insgesamt ist Barcelona auf jeden Fall interessant, wobei ich mir am Ende wohl lieber andere spanische Städte vorziehen würde. Auf der anderen Seite gibt es sicher noch viel Potential, was ich dann gerne erkunden würde, sollte es mich mal wieder in die Stadt verschlagen.
Wollt Ihr noch mehr über Barcelona lesen? Dann schaut doch hier in meinem Reisebericht Barcelona II vorbei, denn nur 7 Monate später, im Juni 2018, war ich schon wieder hier zu Besuch.
Ward Ihr bereits in Barcelona? Wie hat es Euch dort gefallen? Was sind Eure (Geheim-)Tipps für meinen nächsten Barcelona-Aufenthalt? Lasst mir einen Kommentar da.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
Mehr erfahrt Ihr auf der "Über Mich"-Seite.
Meine Top-Empfehlungen für Eure Reisen:
1. Persönliche Reiseberatung und individuelles Coaching
2. Spar-Tipps & Gutscheine für Eure Hotelbuchungen
3. überall auf der Welt kostenlos Geld abheben
4. immer die richtige Auslands-Krankenversicherung parat
5. nie wieder etwas vergessen: die Packliste mit Insider-Tipps
Vergesst auch nicht, Euch hier für meinen Newsletter einzutragen.
Wir waren schon zu jeder Jahreszeit in Barcelona, und gerade dieses Jahr war Overtourism ein großes Thema. Ehrlich gesagt empfinde ich den Tourismus in anderen Städten oft intensiver. In Prag hatte ich zum Beispiel das Gefühl, dass die Stadt fast nur noch für Touristen existiert. In Barcelona ist das definitiv nicht so. Allerdings merkt man hier die Auswirkungen von Ferienwohnungen, vor allem in Bezug auf die Wohnungspreise, die schon seit langem sehr hoch sind.
Hallo Marie,
absolut, in Prag sieht es nicht viel besser aus als in Barcelona. Einen Blog-Artikel über Prag habe ich noch ausstehend, da thematisiere ich dies ebenfalls.
LG, Chris