Kostenlose Stadtführung Berlin

Auch Berlin lässt sich sehr gut zu Fuß erkunden. Aus diesem Grund stand für mich am Mittwoch eine Stadtführung auf dem Programm, wiederum mit den schon oft erprobten Guides von Sandeman’s New Europe.

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Reisezeitraum: Mai 2011
Geschrieben: Mai 2011
UPDATE: Juli 2015

Start der im Prinzip kostenlosen Stadtführung durch Berlin war vor dem Starbucks am Brandenburger Tor. Etwas überrascht war ich von dem diesmal enormen Andrang. Während sich zu den Führungen in Madrid, Dublin oder Hamburg sonst um die 15 bis 30 Leute einfanden, waren diesmal geschätzte 200 Personen vor Ort. Die Anmeldung erfolgte aber sehr geordnet und schließlich wurden die Gruppen geteilt, sodass im Endeffekt die Gruppengröße bei dennoch beachtlichen 35-40 Personen lag.

Was?Stadtführung Berlin
Wo?Berlin, Treffpunkt Brandenburger Tor
Wann?täglich 11:00 (Stand Juli 2015)
Preis0 Euro
Dauerca. 4h
Bewertung9/10

 

Erste Station war selbstverständlich das Brandenburger Tor.

Das Brandenburger Tor am Pariser Platz in Berlin

Hier gab es auch – wie schon fast obligatorisch zum Beginn einer Stadtführung – einen kurzen historischen Abriss über ca. 800 Jahre Berliner Stadtgeschichte.

Auch der Pariser Platz, an dem das Brandenburger Tor sozusagen steht, wurde in den letzten Jahren enorm restauriert und zeigt sich heute modern wie nie zuvor.

Der Pariser Platz - zwischen Brandenburger Tor und Unter den Linden

Selbstverständlich spielte auch bei dieser Tour, wie generell in Berlin, das Thema Nationalsozialismus eine große Rolle. Daher ging es vom Brandenburger Tor auch gleich weiter zum nahe liegenden Holocaust-Denkmal.

Das Holocaust-Mahnmal im Zentrum Berlins

Hier gab es von Guide Michael einige interessante Erläuterungen zu Sinn und Interpretation dieses nicht ganz alltäglichen Denkmals. Um es kurz zu fassen, der Architekt wollte bewusst Spielraum für eigene Gedanken lassen, einen definitiven und festen Sinn gibt es nicht, wobei selbstverständlich verschiedenste Interpretationsansätze vorhanden sind.

Direkt in der Nähe des Holocaust-Mahnmals befindet sich übrigens auch der ehemalige Führerbunker Hitlers. Zu sehen gibt es hier allerdings so gut wie nichts, da dieser nicht zugänglich ist und außer einer Hinweistafel nichts auf dessen Existenz hinweist.

Vorerst letzte Station zum Thema Drittes Reich war das ehemalige Reichsluftfahrtministerium.

Das ehemalige Reichsluftfahrtministerium

Von diesem Gebäude lässt sich ein perfekter Übergang zur nächsten deutschen Geschichtsepoche herstellen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieses Gebäude auch von der DDR-Regierung genutzt. Das entsprechende Bild, eine Abbildung des Idealzustands der DDR, findet sich als Gemälde an der Gebäudemauer.

Sinnbild der DDR am ehemaligen NS-Reichsluftfahrtministerium

Weiter ging es zu einem Stück echter Mauer, wenn gleich hier nicht das Gesamtausmaß des „Mauerbau-Wahns“ deutlich wird. An der Niederkirchnerstraße ist lediglich ein kleines Stück des mehrgliedrigen Mauerstreifens zu sehen.

Ein Originalstück der Berliner Mauer in der Niederkirchnerstr

Einen besseren Eindruck bekommt man an der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Nähe des Nordbahnhofs, da hier noch ein Originalstück des kompletten Mauerstreifens zu sehen ist. (mehr im Reisebericht Berlin)

My Travelworld Tipp
Im Juni 2015 habe ich eine weitere kostenlose Stadtführung besucht – jene von Original Berlin Tours. Hier nahm ich allerdings nicht an der klassischen Tour teil, sondern an einem alternativen Stadtrundgang durch Kreuzberg, der den Fokus vor allem auf Street Art und Szene-Talk legte. Die Tour ist vor allem für Besucher interessant, die die klassischen Sehenswürdigkeiten von Berlin bereits kennen. Weitere Infos über diese Stadtführung findet Ihr im bald erscheinenden Reisebericht Berlin II.

Letzte Station vor der Mittagspause war der Checkpoint Charlie, eine bei Touristen immer wieder beliebte Attraktion.

Der berühmte Checkpoint Charlie in Berlin

Nächste Anlaufpunkt während der Stadtführung durch Berlin nach einer ca. halbstündigen Mittagspause war der Gendarmenmarkt. Das Nebeneinander von Französischem Dom (Foto oben) und Deutschem Dom (Foto unten) ist hier wohl einmalig. Drittes bedeutendes Gebäude auf dem Gendarmenmarkt ist das Konzerthaus. (Foto Mitte)

Der Französische Dom auf dem Gendarmenmarkt

Das Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt

Der Deutsche Dom auf dem Gendarmenmarkt

Auch insgesamt macht der Gendarmenmarkt einen sehr attraktiven Eindruck und wird zum Teil als schönster Platz Berlins bezeichnet.

Der Gendarmenmarkt in Berlin

Im Zuge der historischen Plätze Berlins ging es direkt weiter zum Bebelplatz. Hier befindet sich neben der Oper, der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität (Foto oben), der St.-Hewdigs-Kathedrale auch ein Denkmal zur Bücherverbrennung (Foto unten), die hier im Jahre 1933 stattfand.

Die St.-Hedwigs-Kathedrale auf dem Bebelplatz

Die juristische Fakultät der Humboldt-Universität auf dem Bebelplatz

Das Denkmal zur Bücherverbrennung von 1933 auf dem Bebelplatz

Vorbei an Zeughaus und Staatsoper ging es zur letzten Station, der Museumsinsel. Dominierende Gebäude am Lustgarten sind hier das Alte Museum (Foto oben) sowie die Domkirche zu Berlin. (Foto unten)

Das Alte Museum auf der Museumsinsel Berlin

Die Domkirche zu Berlin auf der Museumsinsel

Hier wurde dann auch der Kreis der Berliner Geschichte mit dem letzten Kapitel, der Wende, geschlossen. In einer relativ detailgetreuen Wiedergabe erzählte Guide Michael über die Montagsdemonstrationen, die legendäre Pressekonferenz mit Günter Schabowski sowie den Mauerfall. Als gebürtiger Ostdeutscher sind einem diese Vorgänge natürlich aus Erzählungen bekannt, gerade für die ausländischen Touristen sind derartige Schilderungen für das Verständnis jedoch enorm wichtig.

Nach ca. 4 Stunden und zahlreichen Informationen, vornehmlich über die Geschichte Berlins, war auch diese kostenlose Stadtführung zu Ende. Der Tourguide wurde von den meisten Zuhörern selbstverständlich mit einem kleinen Trinkgeld bedacht. Insgesamt war es auch diesmal wieder eine sehr interessante Führung.

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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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