Im Oktober besuchten wir für zwei Nächte die Isle of Man, Großbritanniens Urlaubsinsel mit dem Hang zur Unabhängigkeit. Der kleine Trip entwickelte sich im Laufe der Reise eindeutig zu einer Tour unter zwei Gesichtspunkten: zum einen die Fortbewegung mit historischen Fahr- und Flugzeugen, zum anderen ein vielleicht erhofftes, aber in seinem Ausmaß dann doch unerwartet tolles Landschaftserlebnis.
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Reisezeitraum: Oktober 2010
Geschrieben: Oktober 2010
Veröffentlicht: Juli 2011
Top-Tipps Reisebericht Isle of Man
– Erkundung der Insel mit Bussen und (historischen) Zügen
– Mooragh Park in Ramsey
– Anreise mit Propellermaschine von Manx2
Die Isle of Man befindet sich genau zwischen Irland und England, ungefähr auf halber Strecke zwischen der irisch-nordirischen Grenze und dem Norden der britischen Metropolregion Manchester, Liverpool und Blackpool. Aus dieser geographischen Lage heraus leitete sich auch unsere Anreise ab, die zumindest von der Art her jedem empfohlen sei.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten auf die Isle of Man zu gelangen: per Fähre und per Schiff. Die Fähre legt in Belfast, Dublin, Liverpool, Birkenhead oder Morecambe mit Ziel Douglas (Inselhauptstadt) ab. Mit dem Flugzeug geht es entweder mit Easyjet, Flybe, Manx2 oder Air Arann von verschiedenen Flughäfen in Großbritannien auf den Isle of Man Airport in der Nähe von Castletown, ca. 15 Kilometer von Douglas entfernt.
Wir entschieden uns für einen Flug mit Manx2 von Belfast auf die Isle of Man. Manx2 ist die einzige ortsansässige Fluggesellschaft der Isle of Man und setzt ausschließlich kleine Propellermaschinen zwischen 15 und 20 Sitzen ein. Für die meisten von uns, die ansonsten ausschließlich in den gewöhnlichen Airbus- oder Boeing-Typen mitfliegen, ein echtes Erlebnis. Für andere vielleicht auch eine Bewährungsprobe gegen Flugangst … ;-) Entgegen aller Befürchtungen war es aber ein wirklich ruhiger Flug. Besonders erwähnenswert hierzu ist aber noch, dass entgegen der immer schärfer werdenden Sicherheitskontrollen hier noch die Sicherheitseinweisung direkt vom Co-Piloten gemacht wird und es keine Trennung zwischen Cockpit und Kabine gibt. Wer bei freier Platzwahl also einen Sitz in Reihe 1 ergattern kann, hat freien Blick ins Cockpit und durch die Frontscheibe, wie hier auf die Landebahn des Isle of Man Airport.
Auf der Isle of Man angekommen, erwartete uns gleich vor dem wirklich kleinen und beschaulichen Flughafen eine echte Überraschung: Palmen (zumindest so etwas in der Art). Diese entdeckten wir auch noch an einigen anderen Orten der Insel.
Nach einem kurzen Rundgang durch das dem Flughafen benachbarte Städtchen Castletown setzten wir unseren Streifzug durch die Geschichte der Verkehrsmittel fort.
Eine Fahrt mit der Isle of Man Steam Railway stand an. Diese fährt für eine Dauer von ca. einer Stunde vom südlichen Ende der Insel, Port Erin, zur Hauptstadt Douglas im Ostteil der Insel. Castletown liegt ca. in der Mitte, sodass wir für 4,60 Pfund pro Person einen Teil dieser historischen Strecke mit zurücklegen durften.
Nach kurzer Zeit kam die Dampfeisenbahn auch schon angeschnauft. In gemächlichem Tempo näherte sie sich dem Bahnhof und kam anschließend zum Stehen. Während des Einsteigens in die noch nostalgisch anmutenden Waggons wurden am Triebfahrzeug fleißig Kohlen nachgelegt – welch ein Ritual! Während der Fahrt zeigte sich schnell die Schönheit der Insel: obwohl immer wieder hohe Büsche entlang der Strecke standen, gab es auch tolle Augenblicke, in denen man freien Blick auf das weite Grün der Insel hatte.
Unsere weiteren Eindrücke und Erfahrungen zu dieser Fahrt finden sich hier auf der Seite über die Isle of Man Steam Railway.
Unser Tagesziel Douglas ist vor allem im Bereich des Yachthafens interessant, da direkt hinter selbigem eine hohe Felsmauer empor ragt und somit einen sehr sehenswerten Kontrast bietet.
Neben dem Manx Museum und der Loch Promenade als zwei Attraktionen von Douglas sollten vor allem zwei weitere interessante Fortbewegungsmöglichkeiten erwähnt werden: zum einen ist dies die Pferdestraßenbahn, die in den Sommermonaten die ca. 2 Kilometer lange Promenade auf- und abfährt. Zum anderen startet ca. 30 Fußminuten von der Endstation der Isle of Man Steam Railway entfernt die Manx Electric Railway, die ebenfalls auf sehr historische Art und Weise Douglas mit dem Norden der Insel, genauer gesagt Ramsey, verbindet. Dieser Ort sollte auch unser Ziel für den nächsten Tag sein.
Zunächst checkten wir jedoch in unserem gebuchten Hotel ein, welches sich direkt an der Loch Promenade von Douglas befand.
Reserviert hatten wir das Hilton Isle of Man. Dieses befand sich wie schon angedeutet an der Loch Promenade, wobei das Zentrum und auch die Endstation der Dampfeisenbahn ca. 20-25 Gehminuten entfernt waren. Auch wenn das Hotel von außen nicht wirklich toll aussah, von innen machte es dafür umso mehr Eindruck, wie diese Bewertung über das Hilton Isle of Man zeigt.
Am nächsten Tag machten wir uns bei tollem spätsommerlichem Wetter auf zur Manx Electric Railway. Ein einziger sehr nostalgischer Wagen stand bereit, um uns die ca. 25 Kilometer lange Strecke zu befördern.
Schön während der ersten Kurven zeigt sich das wahre Ausmaß von „nostalgisch“: alles quietschte, alles klapperte, die Bahn ächzte sich die Steigungen hinauf. Dafür gab es unterwegs fantastische Blicke auf die Landschaft der Insel sowie die sehr interessanten Küstenabschnitte.
Die wichtigste zu erwähnende Station zwischen Douglas und Ramsey ist Laxey. Hier kann man zum einen in die Snaefall Mountain Railway umsteigen (Fahrbetrieb nur in den Sommermonaten), die auf den höchsten Punkt der Insel hinauffährt. Zum anderen kann man hier einen kleinen Trip zum Laxey Wheel machen, eines der größten noch funktionsfähigen Wasserräder der Welt.
Weitere Bilder und Informationen zur Fahrt mit der Manx Electric Railway gibt es hier auf der Detailseite.
In Ramsey angekommen, galt es eine vor allem außerhalb der Hauptreisezeit verschlafene Kleinstadt zu entdecken. Ein kleiner Spaziergang auf den Pier (erster Foto), ein Besuch des wunderschönen Mooragh Park (Foto 2+3) und die Besichtigung eines viktorianischen Hauses („The Grove“) – so war unser Plan. The Grove (Bild 4+5), so der Name der Ausstellung, gehört mit zur Serie „The Story of Mann“, die verteilt über die gesamte Insel die Geschichte der Einwohner der Isle of Man, genannt Manx, zeigt.
Anschließend ging es weiter nach Peel, dem „Zentrum“ des westlichen Teils der Insel, diesmal per normalem, englischen Linienbus. Bei der Fahrt entlang der Küste zeigte sich erneut das abwechslungsreiche, vor allem aber durch das satte Grün der Wiesen dominierte Bild der Isle of Man.
In Peel angekommen, warteten erneut wahre Postkartenmotive auf uns. Das Ortsbild wird dominiert von einem auf einer Halbinsel vorgelagerten Schloss namens Peel Castle, daneben schmiegt sich die sanfte Peel Bay an den Ort während dahinter schon wieder die sanften und grünen Hügel der Isle of Man beginnen.
In Peel selbst sind die Hauptattraktionen das Peel Castle an sich sowie das House of Manannan, in dem vor allem die manxischen Geschichte in einer sehr interaktiven Art und Weise näher beleuchtet wird. Mehr dazu hier auf der Bewertungsseite über das House of Manannan.
Um Peel wieder zu verlassen, ist ausnahmsweise kein historisches Transportmittel möglich. Wieder per rotem Doppeldeckerbus ging es zurück in die Inselhauptstadt Douglas, um anschließend den Tag hier gemütlich ausklingen lassen zu können.
Für den gesamten Transport auf der Insel nutzten wir wie beschrieben das System des öffentlichen Personennahverkehrs der Isle of Man, der sehr gut ausgeschildert ist und sich vor allem mit Hilfe einer am Flughafen kostenfrei erhältlichen Broschüre sehr gut organisieren lässt. Vor einer Reise sollte man sich einen ungefähren Plan machen, ob sich Einzelfahrten oder das so genannte Island Explorer Ticket mehr lohnen. Letztes gibt es als 1-, 3-, 5- und 7-Tages-Pass, wobei gerade der Ein-Tages-Pass mit 15 Pfund verhältnismäßig teuer ist und nur bei einer mehrmaligen Nutzung der Zugfahrstrecken lohnt.
Am nächsten Tag war unser Isle of Man Abenteuer schon wieder zu Ende. Am frühen Morgen ging es zurück zum kleinen Ronaldsway Airport, an dem wieder eine 19-sitzige Propellermaschine auf uns wartete, diesmal sogar nur mit 5 Passagieren besetzt, sodass mir erneut der Sitz in Reihe eins sowie der Blick durch das Cockpit blieb. Diesmal ging es in Richtung Blackpool, von dem es hier einen weiteren Reisebericht gibt, da es auch hier spannende Sachen zu entdecken gab …
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Dankeschön für diesen Bericht über die Isle of Man :-) Wir (meine Mam und ich), sind nämlich gerade noch hin- und hergerissen, wohin unsere Mutter-Tocher Reise denn dieses Jahr gehen soll – wir schwanken noch zwischen Island und der Isle of Man… :-D
Liebe Grüsse aus Zürich,
Slunicko
Gerne doch!
Zumindest die Inseln scheinen es Euch ja angetan zu haben. ;-) Island war ich leider noch nicht, sodass ich dazu leider nichts sagen kann.
Trotzdem schon einmal gute Reise und wenn es die Isle of Man wird, könnt Ihr ja in den anderen Artikeln noch ein wenig weiterlesen. :-)
LG, Chris
Hi! Kann man es auf der Insel auch mal 8-9 Tage aushalten?
Grüße
Britta
Hallo Britta,
ich denke schon. Die Insel ist sehr vielfältig und ist vor allem aus natur- und transporttechnischer Sicht sehr interessant. Wenn Ihr also zum Beispiel gerne wandert und kreative Routings plant (zum Beispiel Wandern von A nach B und Rückfahrt schließlich mit einer der historischen Verkehrsmittel), seit Ihr auf der Isle of Man gut aufgehoben.
LG, Chris