Uxmal ist eine der beeindruckendsten und historisch bedeutendsten Maya-Stätten in Mexiko, steht in Yucatán allerdings ein wenig im Schatten der berühmteren Anlagen in Chichén Itzá und Coba. Dies hat jedoch den Vorteil, dass sich weitaus weniger Besucher in Uxmal drängeln, sodass man hier wirklich entspannt und ungestört die Szenerie auf sich wirken lassen kann. Uxmal befindet sich südlich von Mérida und eignet sich daher perfekt als Tagesausflug.
Reisezeitraum: November 2020
Geschrieben: Januar 2021
Veröffentlicht: März 2021
>> Zum Bericht über Chichén Itzá und Palenque
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Uxmal und Eintritt
Auch wenn Uxmal nur 80 Kilometer von Mérida entfernt ist, ist der Weg dorthin gar nicht mal so einfach. Wer einen Mietwagen (die in Yucatán nicht teuer sind, wie Ihr hier sehen könnt (~) ) hat ist fein raus, doch wer Yucatán mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereist, muss sich nach den etwas unchristlichen Buszeiten richten.
06:00, 15:30 und 18:00 fährt der Bus vom zentralen Terminal TAME in Mérida nach Uxmal ab – für einen Tagesausflug ab Mérida ziemlich semi-optimal. 06:00 ist arg zeitig und die anderen beiden Busse kommen viel zu spät an. So waren zumindest die Zeiten während meines Besuchs im November 2020, eventuell kann sich dies ja in Zukunft ändern.
Als Alternative nutzte ich daher die Busse nach Muna. Muna ist ein kleines Dörfchen rund 17 Kilometer vor Uxmal. Busse von Mérida nach Muna fahren ca. stündlich ab, sodass die Anreise entspannter und flexibler ist. Von Muna kann man sich schließlich entweder ein Taxi oder ein Colectivo nach Uxmal nehmen, welches gerade einmal 80 bzw. 25 MXN (ca. 3 bzw. 1 Euro) kostet.
Wenn Euch die Anreise mit Bus und Taxi zu umständlich ist, könnt Ihr übrigens auch eine geführte Tour ab Mérida nach Uxmal hier buchen (~). Somit werdet Ihr entspannt an Eurer Unterkunft abgeholt und habt in der Regel auch Guide und Mittagessen inklusive.
Alternativ gibt es auch hier nur den Transfer von Mérida nach Uxmal zu buchen, inkl. Zugang zu einer VIP-Lounge in Uxmal (~) zum Erfrischen und Abkühlen. Dieses kleine Paket ist gar nicht mal so teuer, wobei der Eintritt zu Uxmal selbst nicht inklusive ist.
Einmal in Uxmal angekommen, erwartet Euch schließlich eine spannende und eindrückliche Maya-Stätte in Yucatán. Für diese müsst Ihr allerdings auch einen ordentlichen Eintritt löhnen – ca. 430 MXN (ca. 18 Euro) werden als internationaler Tourist fällig. Dies ist für mexikanische Preisverhältnisse durchaus sportlich, liegt allerdings im Rahmen mit vergleichbaren archäologischen Stätten in Yucatán.
Wer den Eintritt bereits vorab bezahlen möchte, kann dies hier direkt buchen (inkl. Zugang zur VIP-Suite) (~).
Der Rundgang durch Uxmal
Gleich zu Beginn des Rundgangs, der mit gelegentlichen Info-Tafeln auch etwas über die Geschichte und Bedeutung verrät, befindet sich die für mich eindrucksvollste Struktur der Anlage: die Pyramide des Zauberers. Diese hat eine beeindruckende Höhe, gewissermaßen abgerundete Ecken und eine beachtenswerte Ausstrahlung.
Die zweite wichtige archäologische Stätte ist das Nonnenviereck. Die geschichtliche Bedeutung dieses Platzes, ebenso wie von Uxmal insgesamt, könnt Ihr am besten bei Wikipedia durchlesen. Dennoch ist schon spürbar, dass aufgrund der Architektur das Viereck einen wichtigen Platz im täglichen Leben von Uxmal einnahm.
Der Ballspielplatz von Uxmal – wichtiger traditioneller und kultureller Punkt einer nahezu jeden Maya-Stätte in Yucatán – befindet sich neben dem Nonnenviereck in gewohnter Form. Er ist kleiner als jener von Chichén Itzá, allerdings dank der grünen Umgebung deutlich schöner.
Der schönste Ort von Uxmal ist für mich aber die Aussicht vom oberen Tempel, von dem aus man einen großartigen Blick auf nahezu ganz Uxmal hat. Spannend zu sehen sind hier vor allem die Dimensionen sowie die Lage mitten im mexikanischen Dschungel. Man kann erahnen, dass hier wahrscheinlich noch andere Ruinen und Strukturen vergraben liegen. Zudem kann man sich zumindest ein wenig eine Vorstellung darüber verschaffen, wie das Leben vor mehreren Jahrhunderten ausgesehen hat.
Neben diesen Strukturen gibt es auch noch weitere Ruinen zu sehen. Auf die Pyramiden kann man leider derzeit nicht hinaufklettern, was aber mehr eine vorübergehende Maßnahme aufgrund von Covid-19 zu sein scheint. In normalen Zeiten kann man hier, ähnlich wie auch in Ek Balam bei Valladolid, von oben die Aussicht genießen. Zum Glück fällt diese Einschränkung in Uxmal nicht allzu sehr ins Gewicht, da man wie gesagt vom oberen Tempel ebenso ein gutes Panorama hat.
Insgesamt dauert der Rundgang in Uxmal rund 60 bis 90 Minuten, je nachdem, wieviel Zeit man sich lässt.
Uxmal oder Chichén Itzá?
Wer in Mérida Urlaub macht und sich für den Besuch einer archäologischen Maya-Stätte in Yucatán entscheiden möchte, hat in der Regel die Auswahl zwischen Uxmal und Chichén Itzá. Beide erlebten ihre Blütezeit ungefähr im 9. und 10. Jahrhundert und haben ein herausragendes historisches Erbe.
Chichén Itzá ist zweifelsohne die bekanntere Option. Jährlich besuchen Millionen von Touristen diese Ausgrabungsstätte zwischen Valladolid und Mérida. Zudem ist die Sonnenwende ein ganz besonderes Erlebnis. Chichén Itzá ist von der Fläche her auch ein wenig größer als Uxmal, wobei dies Uxmal durch die höhere Dichte an Ausgrabungsstätten wieder wett macht.
Chichén Itzá bezahlt seine Popularität allerdings auch mit einem enormen Besucherandrang, da hier viele Busladungen aus Cancún, Playa del Carmen und Tulum hergekarrt werden. Wer die Anlage einigermaßen ruhig erleben möchte, muss unbedingt in den ersten 30 Minuten der Öffnungszeiten da sein – anschließend wird es sehr voll.
In Uxmal sieht das etwas anders aus. Wenn ich nicht an einem Wochenende da gewesen wäre, wo auch einige Einheimische die Gunst der Stunde nutzten, hätte ich die gesamte Anlage wahrscheinlich nahezu alleine für mich gehabt. Sicher hatte dies auch mit den generellen Reisebedingungen (Covid-Jahr 2020) zu tun, aber dennoch verrieten mir Gespräche mit wiederkehrenden Mexikanern, dass auch in Pre-Covid-19 Zeiten hier nicht allzu viel los war. Wer sich also für Uxmal entscheidet, entscheidet sich auch bewusst für die deutlich untouristischere Anlage, bei der der Besuch viel authentischer und eindrücklicher ist.
Fazit
Uxmal war definitiv ein schöner Ausflug von Mérida, wo ich gleich eine gesamte Woche verbrachte und sonst vor allem die Cenoten in der Umgebung entdeckte. Die Ausgrabungsstätte ist ein perfekter Mix aus historischer Bedeutung, guter touristischer Aufbereitung, aber gleichzeitig nicht zu vielen Besuchern. Auch wenn die Anreise zumindest im Jahr 2020 nicht ganz einfach war, lohnten sich die Mühen, denn dank der Aussicht vom oberen Tempel sowie der beeindruckenden Pyramide konnte ich wirklich schöne Impressionen und Eindrücke aus Uxmal mitnehmen. Wer seinen Besuch hier in der Gegend noch etwas erweitern will, kann zudem noch das nahezu gegenüberliegende Schokoladenmuseum inkl. einem angeschlossenen Wildtier-Zoo besuchen oder alternativ auch einige Cenoten in der Umgebung entdecken, zum Beispiel in San Antonio de Mulix oder in Mucuyché.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
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Obwohl Uxmal weit von Cancun entfernt ist, lohnt es sich, dorthin zu kommen, und ich bin froh, dass ich es getan habe.
Hallo Greg,
das stimmt. Uxmal lohnt sich, wenngleich nicht als Tagesausflug ab Cancun, denn 5 Stunden pro Strecke sind dann doch etwas weit.
LG, Chris