Praxis-Guide Myanmar: Visum, Kreditkarten, Währungen, Internet, Unterkünfte, uvm.

Wie komme ich an ein Visum für Myanmar? Welche Währung benötige ich für eine Reise durch das Land? Werden Kreditkarten akzeptiert? Muss ich Unterkünfte vorbuchen? Und wie schaut es mit der Internetabdeckung im Land aus? All diese Fragen und noch viele mehr zu Südostasiens goldenem Land beantworte ich Euch hier in diesem Praxis-Guide Myanmar, den ich nach meiner Reise durch das Land im November und Dezember 2014 zusammengestellt habe.

Reisezeitraum: November/Dezember 2014
Geschrieben: Januar 2015
Veröffentlicht: März 2015

>> Zu den Berichten über Bagan, den Inle Lake und Kengtung
>> Zum umfangreichen Reisebericht Myanmar

Vor der Reise

Visum: Jede Reisevorbereitung startet mit der Frage, ob ein Visum notwendig ist. Für Myanmar ist die Antwort ganz eindeutig ja. Dies könnt Ihr über den klassischen Weg bei der burmesischen Botschaft in Berlin beantragen. Seit ein paar Monaten gibt es aber auch die Möglichkeit, ein E-Visum zu bekommen. Dazu füllt Ihr online ein Formular aus, ladet ein Passbild hoch und zahlt 50 US$ (per Kreditkarte). In der Regel erhaltet Ihr dann innerhalb von 5 Werktagen Eure Reisegenehmigung – bei mir hat es sogar nur 3 Tage gedauert. Einzige Bedingung: Ihr müsst über einen der drei wesentlichen internationalen Flughäfen einreisen: Yangon, Mandalay oder Nay Pyi Taw. Eine Einreise über den Landweg ist mit dem E-Visum nicht möglich.

Flüge: Myanmars größter Flughafen ist der International Airport in Yangon mit dem Kürzel RGN. Hier könnt Ihr einfach mal bei etablierten Suchmaschinen wie Google Flights, Skyscanner oder Momondo nach Flügen suchen. Sollten die Flugpreise zu hoch sein, lohnt sich auch die Flugbuchung nach Bangkok – nahezu alle namhaften Airlines fliegen hierher, der Wettbewerb sorgt für entsprechend niedrige Preise. Von Bangkok aus fliegen Air Asia und Nok Air für in der Regel um die 50 € one-way schließlich nach Yangon. Solltet Ihr die Variante via Bangkok wählen, beachtet bitte zwei Dinge:
1) Ihr seid mit getrennten Tickets unterwegs, d.h. Ihr tragt das Anschlussrisiko. Plant also lieber eine Nacht in Bangkok ein, um Euch gegen Verspätungen der Airlines abzusichern. Bangkok ist eine der interessantesten Städte in Südostasien. Auch ich war dort und habe hier einen kleinen Reisebericht verfasst.
2) Nahezu alle Langstreckenflüge kommen am großen Suvarnabhumi Airport (Flughafen-Kürzel) BKK an, Air Asia und Nok Air fliegen jedoch vom kleineren Don Muang Airport (Flughafen-Kürzel DMK) nach Yangon. Beachtet dies bei der Flugsuche sowie der Berechnung der Umsteigezeiten.

Übrigens fliegt AirAsia von Bangkok DMK auch nach Mandalay und Nya Pyi Taw – solltet Ihr Eure Reise lieber dort starten wollen.

Der erste Tag in Myanmar

Kreditkarten/Geldautomaten: Einmal im Land, stellt sich natürlich die Frage, wie Ihr an Bargeld kommt. Hierzu empfehle ich Euch die Kreditkarten der DKB oder von der Barclaybank, zum Beispiel die Eurowings Kreditkarte Gold, mit der Ihr auch zusätzlich Meilen sammeln könnt. Mit beiden könnt Ihr weltweit kostenlos Geld abheben – auch in Myanmar, wo es mittlerweile Geldautomaten an nahezu jeder Ecke gibt (zumindest in Yangon, Bagan, Mandalay und am Inle Lake). Riesige Geldreserven mitzuführen, wie es vor einigen Jahren noch notwendig war, ist also überflüssig. Ein Notgroschen in US-Dollar kann natürlich nicht schaden.

US-Dollar oder Kyat: Wenn wir schon gerade beim lieben Geld sind: bis vor zwei Jahren haben ebenfalls viele Unternehmen und Hotels nur US-Dollar akzeptiert – auch dies ist mittlerweile veraltet. Offizielle Währung in Myanmar ist der Kyat. Zwar werden einige Preise in Hotels oder bei Ausflügen manchmal noch in US-Dollar quotiert, doch auch dann könnt Ihr einfach mit Kyat zum Umrechnungskurs von 1:1000 (1 US-Dollar entspricht 1000 Kyat) bezahlen. An den Geldautomaten im Land bekommt Ihr ebenfalls nur Kyat.

Unterkünfte: Sobald Ihr im Land seid, müsst Ihr Euch auch um die ersten Unterkünfte kümmern. Auch hier möchte ich aber einen weit verbreiteten Irrtum ausräumen: Zwar kommen immer mehr Touristen in das Land, allerdings steigt aber auch die Anzahl der Unterkünfte stark an. Es kommt also – außer in der absoluten Hochsaison zu Weihnachten sowie religiösen Festwochen – nur sehr selten zu einem Engpass bei Hotels und Gästehäusern. Sicher kann es nicht schaden, die erste Nacht in Mandalay oder Yangon bei einem der großen Portale wie booking.com (~) vorzubuchen, doch anschließend könnt Ihr – insofern Ihr das wollt – auch spontan durch das Land reisen. Mehr zu den Unterkünften generell findet Ihr hier und zu meinen Empfehlungen zu Gästehäusern hier im Übersichtsartikel.

Das Nylon Hotel in Mandalay

Das tägliche (Reise-)Leben in Myanmar

Fortbewegung im Land: Das Reisen durch Myanmar ist ziemlich einfach. In den Städten wie Mandalay und Yangon gibt es Taxis en masse, die Euch sehr sehr günstig von A nach B fahren. Für alle Pennypincher gibt es auch ziemlich alte Stadtbusse, die lediglich ein paar Kyat kosten. Für Überlandfahrten, zum Beispiel zwischen den touristischen Zentren Yangon, Bagan, Mandalay und Inle Lake, aber auch zu vielen anderen Orten wie Nay Pyi Taw, Lashio oder Bago gibt es ein dichtes Netz an Bussen, die für Südostasien-Verhältnisse recht zuverlässig und komfortabel operieren. Die Tickets bucht Ihr am besten am Vortag über Eure Unterkunft oder über die Busgesellschaft direkt. Kleiner Tipp: da die Busterminals meistens außerhalb der Stadt sind, fragt bei der Buchung, ob der Transfer zu und von der Unterkunft mit inkludiert ist.
Auch mit dem Zug könnt Ihr durch Myanmar reisen. Da ich diesen allerdings nicht selbst genutzt habe, kann ich Euch hierzu nicht allzu viel sagen.

Mit dem Nachtbus von Yangon nach Bagan - fast wie in der Business Class

Solltet Ihr den langen Bus- oder Zugfahrten müde sein und einen Inlandsflug benötigen, schaut einmal bei Golden Myanmar Airways vorbei. Die Fluggesellschaft ist so etwas wie der erste burmesische Billigflieger und bietet relativ humane Preise für eine Vielzahl von Inlandsstrecken in Myanmar an. Wir nutzten (gezwungenermaßen) Golden Myanmar von Heho (Inle Lake) nach Tachileik und waren rundum zufrieden.

Blick auf Myanmar während des Fluges mit Golden Myanmar Airways

Kommunikation: Myanmar ist nicht gerade als Englisch-Wunder in Südostasien bekannt. Im Prinzip auch zu Recht, denn konversationssichere Englischsprachler sind im Land nicht gerade weit verbreitet. Allerdings geben sich alle Burmesen sichtlich Mühe: in den Unterkünften wird an der Rezeption in der Regel das Wichtigste verstanden und geht Ihr zum Obststand auf dem Markt oder der Imbissbude um die Ecke wird zumindest versucht, Euch die Zahlen auf Englisch mitzuteilen. Dies ist schon deutlich mehr, als Ihr zum Beispiel in Indonesien oder Laos erwarten könnt und ist aller Ehren wert.

Reiserestriktionen: Auch wenn sich Myanmar immer weiter dem Tourismus öffnet, noch immer gibt es eine Reihe von Beschränkungen für Individualreisende, u.a. für Reisen in den Norden, in die Himalaya-Regionen oder in den Osten des Shan-Staates nach Kengtung. Mehr dazu auch im separaten Artikel über die Reiserestriktionen in Myanmar.

Essen: Insofen Ihr ein wenig experimentierfreudig seid, müsst Ihr Euch über das Essen keine Gedanken machen. Ähnlich wie in anderen südostasiatischen Straßen strotzen auch Myanmar’s Städte vor leckerem Street Food und interessanten Essensvariationen, was es zudem noch mega günstig gibt – in der Regel unter einem Euro. Sagt Euch das burmesische Menü nicht zu, gibt es auch in nahezu jedem Ort ein oder mehrere Restaurants, die auf westliche Küche orientiert sind.

Sucht Ihr weitere Impressionen und Informationen zum Essen in Myanmar? Dann schaut einmal beim Travel- und Food-Blog „Einmal mit Alles“ von Nicole und Markus vorbei, die Euch auf Ihre ganz persönliche kulinarische Reise durch Myanmar (~) mitnehmen – inkl. Tipps für Mandalay, Bagan, Yangon und viele weitere Orte.

Unglaublich leckeres Streetfood in Kengtung im Osten von Myanmar

Preisniveau: Oftmals wird Myanmar im Vergleich zu anderen Südstasien-Staaten als teurer eingeschätzt – was ich nicht bedingungslos unterschreiben kann. Einzig auffällig war, dass das absolute Budget-Segment an Unterkünften fehlte, d.h. Zimmer oder Betten für unter 5 Euro wie in anderen Ländern (z.B. Indonesien, Philippinen, Laos) waren schwer zu bekommen. Alles andere war aber sehr preiswert. Hier einige Beispiele, damit Ihr Euch einen konkreten Überblick verschaffen könnt (1200 Kyat = ca. 1 €; aufgrund der anhaltenden Euroschwäche derzeit eher 1000 Kyat = 1 €)
Friseur in Yangon: 3000 Kyat
Nachtbus Yangon-Bagan: 18500 Kyat
E-Bike Miete in Bagan (1 Tag): 4500 Kyat
Mittagessen in Mandalay: 500 Kyat
Dose Bier in lokalem Store: 500 Kyat
Abendessen in Nyaungshwe (am Inle Lake): 1500 Kyat
Avocado in Kengtung: 300 Kyat
Ganztägige Hilltribe-Trekking-Tour: 15000 Kyat

Internet: Myanmar war nach Timor-Leste in Bezug auf die Internetverfügbarkeit und –schnelligkeit das bisher schwächste Land, was ich besucht habe. Vernünftiges Wi-Fi hatte ich eigentlich nur in Harry’s Trekking House in Kengtung – also in der abgelegensten Region, die wir besucht haben. In allen anderen Unterkünften war das WiFi mehr ein Trauerspiel – und auch in Restaurants oder bei anderen Gelegenheiten lief mir keine vernünftige Internetverbindung über den Weg. Macht also während Eurer Reise lieber internetfrei und genießt dafür das unglaublich schöne Myanmar.

Hill-Tribe-Trekking in der Umgebung Kengtung im Osten von Myanmar

Habt Ihr noch weitere Fragen zu Myanmar? Lasst mir einen Kommentar da und ich ergänze den Artikel mit den entsprechenden Antworten.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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4 KOMMENTARE

  1. Hallo Chris, vielen Dank für deinen Reiseblog übrr Myanmar. Ich
    wüsste gerne was zum Thema Mückenschutz. Soll man nur lange Hose und Langarmblusen zum Mückenschutz tragen oder reicht ausgiebiger Mückenschutz. Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Lg Monika

    • Hallo Monika,

      bezüglich Mückenschutz muss jeder selbst einen goldenen Mittelweg finden. Ich persönlich könnte nicht mit langen Hosen und Hemden in tropischen Gegenden herumlaufen, da ich dann aufgrund der angestauten Hitze kollabieren würde. Da nehme ich notfalls auch den einen oder anderen Mückenstich in Kauf. Andere wiederum versuchen dies auf jeden Fall zu vermeiden, da hilft dann nur ausgiebig Mückenschutz (was auch nicht immer angenehm ist) oder eben lange Kleidung. Auf der anderen Seite gibt es gerade in den höher gelegenen Regionen auch Gegenden, wo es eher weniger Mücken gibt.
      Kurz gesagt, die optimale Lösung ist die, wie du dich am wohlsten fühlst und deine Reise am meisten genießen kannst – sei es mit langer Kleidung, viel Mückenschutz oder einfach dem Abwarten, ob es überhaupt so viele Mücken gibt.

      LG, Chris

  2. Hallo Christian,
    Ich bin auch sehr reiselustig und bin viel rumgekommen. Auf meiner Weltreise 2001/2002 habe ich Myanmar ausgelassen. Es geht am 28.12. los. Mache mir sonst nie Gedanken über das Geld. Ich lese überall glatte und keine defekten Geldscheine (100€ und 100$) mitbringen. Stimmt das? Würden auch nur € Euro als Notgroschen reichen? Wenn ja, wie viel? 100-200€? Ich reise ungern mit Cash. Normalerweise lande ich und hebe mit der DKB Karte Geld in der Landeswährung ab. Vielen Dank im Vorazs. Wo steckst du gerade? Lg aus dem verregneten Offenburg. Lg Diana

    • Hallo Diana,

      danke für deine Nachricht. Wie oben geschrieben, kannst du relativ problemlos mit der DKB oder anderen Kreditkarten Geld abheben. Nimm dir einfach 100 oder 200 USD als Notgroschen sowie eine zweite Kreditkarte mit, dann bist du auf der sicheren Seite.

      LG aus der Dominikanischen Republik und viel Spaß in Myanmar.
      Chris

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