Grenzübergänge haben immer ihre eigenen Regeln – besonders in Afrika. Was hört man nicht alles für Geschichten von Backpackern und Individualreisenden über korrupte Grenzbeamte, chaotische Zustände und unklare Zuständigkeiten. Aus diesem Grund berichte ich hier gerne von meinen Erfahrungen von meiner Senegal- und Gambiareise, bei der ich auf dem Landweg gleich viermal die Grenze wechselte: dreimal am Grenzübergang zwischen Karang und Amdallai, welcher sich auf dem Weg von Kaolack nach Banjul befindet, sowie einmal zwischen Jiboro und Seleti, der Grenzübergang, der vom Westen Gambias in die Casamance des Senegal führt.
Reisezeitraum: November/Dezember 2019
Geschrieben: September 2020
Veröffentlicht: November 2020
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Grenzübergänge zwischen dem Senegal und Gambia sowie Einreisebestimmungen
Gambia ist ein geografisch nahezu einzigartiges Land. Es befindet sich am Meer, hat aber dennoch lediglich eine einzige Landgrenze – jene mit dem Senegal. Diese erstreckt sich über mehr als 90 Prozent von Gambias Grenze.
Insgesamt gibt es rund 6 wesentliche bzw. international bedeutsame Grenzübergange zwischen dem Senegal und Gambia: zwei im Westen von Gambia, drei im Zentrum sowie einer im Südosten.
Die beiden Haupt-Grenzübergänge im Westen von Gambia sind vor allem für Reisende von Bedeutung, die den verhältnismäßig entwickelten Teil von Gambia kennenlernen wollen und dies mit dem Senegal kombinieren. Diese beiden Grenzübergänge zwischen Karang und Amdallai sowie Seleti und Jiboro nutzte auch ich auf meiner Mini-Afrika-Reise.
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Die anderen Grenzübergänge bei Farafenni und Soma sind perfekt für eine schnelle Reise vom Norden in den Süden des Senegals. Ihr kreuzt hierbei Gambia über die erst vor einigen Jahren erbaute Senegambia-Brücke in weniger als zwei Stunden.
Der Grenzübergang bei Pata in Richtung Senegals Kolda ist logistisch eher unbedeutend, während der östlichste Grenzübergang Gambias von Basse Santa Su nach Vélingara die kürzeste (wenngleich nicht unbedingt schnellste) Option in den Osten des Senegals bei Tambacounda ist, von wo aus Ihr auch nach Mali oder Guinea weiterreisen könnt.
Die Einreisebestimmungen für den Senegal und Gambia sind für uns Deutsche verhältnismäßig einfach. Beide Länder können (Stand vor Covid-19) mit einem gültigen Pass visafrei bereist werden, lediglich eine Gelbfieber-Impfung muss nachgewiesen werden.
Grenzübergang Karang – Amdallai
Der Grenzübergang von Karang nach Amdallai ist die Hauptverbindung von Senegals Norden in den Westen von Gambia und befindet sich auf der Strecke von Kaolack nach Banjul. Ebenso befindet er sich nur wenige Kilometer südlich des Fathala Wildlife Reserve und ist damit der zu nutzende Grenzübergang für Ausflüge von Gambia in das beeindruckende Reservat auf der Seite Senegals.
Der Grenzübertritt vom Senegal nach Gambia in Karang war überraschend einfach. Mit dem Sept-Place wurde ich aus Kaolack bzw. Saly direkt bis an den Grenzübergang gefahren, wo sich auch das Grenzhäuschen des Senegals befindet. Angebote jeglicher fliegenden Händler nach Hilfe oder Unterstützung könnt Ihr getrost ablehnen. Wichtig ist einfach, dass Ihr zunächst das kleine Grenzbüro des Senegals ansteuert, denn theoretisch könnt Ihr die Grenze auch ohne Passkontrolle und Stempel passieren – wirklich gesichert ist sie nicht und es laufen unglaublich viele Personen hin und her. Ihr bekommt dann aber bei der Durch- oder Ausreise Probleme, wenn Euch die Stempel aus dem Senegal oder aus Gambia fehlen.
Kommt Ihr also mit dem Sept-Place in Karang an, geht Ihr direkt in das nur wenige Meter entfernte Grenzbüro des Senegals. Dieses ist mit abgetrennten Wartelinien, Fingerabdruck-Scanner sowie Pass-Scanner überraschend organisiert. In Sekundenschnelle (keine Wartezeiten bei allen 3 meiner Grenzübertritte) bekommt Ihr hier Euren Ausreisestempel.
Auf gambischer Seite in Amdallai – nur ein paar Meter Fußweg entfernt – sieht das Ganze schon etwas anders aus. Hier scheint die Zeit ein wenig stehen geblieben zu sein. Zunächst wird Eure Passnummer in ein riesiges Buch notiert, dann müsst Ihr Euch den weiteren Weg erfragen. Euren Ausreisestempel bekommt Ihr in einem kleinen Hinterzimmer. Alle Beamten hier waren aber super höflich und auch zu einigen Gesprächen aufgelegt.
In Amdallai lauft Ihr schließlich eine kleine Straße rund 50 Meter nach links, wo sich der Mini-„Busbahnhof“ für die Weiterfahrt nach Barra und Banjul befindet.
Grenzübergang Seleti – Jiboro
Der Grenzübergang von Seleti nach Jiboro ist die Hauptverbindung von Senegals Casamance in Gambias Westen. Auch hier läuft alles sehr entspannt und korrekt ab, sodass Ihr eigentlich keine Schikanierungen zu befürchten habt. Da ich diesen Grenzübertritt von Gambia in den Senegal passiert habe, beschreibe ich Euch hier den entsprechenden Ablauf. Für die Gegenrichtung – von Süd nach Nord – könnt Ihr entsprechend den umgekehrten Ablauf annehmen.
Der große Unterschied zwischen den Grenzübergängen in Karang und Seleti ist, dass Euch hier das Sept-Place über die komplette Grenze mitnimmt. Aus Serekunda in Gambia kommend, passierten wir zunächst das gambische Grenzhäuschen, wo es den entsprechenden Ausreisestempel gibt. Weiter geht es schließlich zu Fuß durch eine ID-Kontrolle, die bereits zur senegalesischen Seite gehört. Anschließend geht es wieder zurück ins Sept-Place, welches Euch zum Grenzbüro des Senegal fährt. Hier holt Ihr Euch Euren Einreisestempel ab und werdet schließlich weiter zum Busterminal von Seleti gefahren, wo die Sept-Places in Richtung Ziguinchor abfahren.
Auch am Grenzübergang von Jiboro nach Seleti (manchmal auch Giboroh und Séléty geschrieben) war alles sehr entspannt und ich bekam ohne Wartezeiten alle notwendigen Stempel. Für die Einheimischen schien eine ID-Kontrolle weniger anzufallen, aber das Sept-Place wartete ohne Probleme, auch wenn es etwas ungewöhnlich war, das Gepäck im Fahrzeug zu belassen und sich zu den Grenzbüros zu begeben, die übrigens an diesem Grenzübergang jeweils auch noch „altmodisch“ mit großem Papierbuch und ohne Pass-Scanner arbeiteten.
Insgesamt waren aber alle 4 Grenzübertritte zwischen dem Senegal und Gambia sehr entspannt und verliefen absolut problemlos. Niemand hat auch nur annähernd nach kleinen Gefälligkeiten gefragt, auch Wartezeiten gab es nirgendwo. Die Grenzübergänge in diesem Teil von Afrika könnt Ihr also ohne Schwierigkeiten passieren.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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