TAP Portugal ist auf dem deutschen Markt nicht unbedingt die profilierteste Airline. Zu groß ist die Konkurrenz der zahlreichen europäischen Fluggesellschaften. Doch bei einem Punkt hat TAP Portugal den anderen klassischen Netzwerk-Airlines wie British Airways, Iberia, Air France oder Lufthansa etwas voraus: man kann mit ihr ganz einfach one-ways buchen, ohne dafür einen Preisaufschlag zahlen zu müssen (die genannten Airlines ziehen derzeit langsam nach). Zudem erlaubt das Tarifsystem kostenfreie Stopover in Porto oder Lissabon bzw. wird dies von TAP sogar explizit beworben. Eigentlich ziemlich gute Voraussetzungen, um diese Airline mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Reisezeitraum: Dezember 2017
Geschrieben: Februar 2018
Veröffentlicht: April 2018
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Überblick TAP Portugal (Economy Class)
- Tarifsystem und Buchung
- Umsteigen in Lissabon
- Der Flug mit TAP Portugal
- Fazit
Inhalt dieses Reise-Artikels
Tarifsystem und Buchung
Eigentlich wären bei meiner (one-way-)Flugsuche von Sevilla in die USA (bzw. eigentlich in die Dominikanische Republik) die üblichen Verdächtigen wie Norwegian, Condor oder Iberia in den Fokus gerückt, doch deren schlechte Flugzeiten oder hohen Tarife ließen den Blick auf einmal auf TAP Portugal schweifen, die dank Ihres attraktiven one-way Preissystems in nahezu allen Preisvergleichen vornlagen und zudem das ganze auch noch mit kurzen Umsteigezeiten garnierten. Die Umsteigezeiten sind durch die gut abgestimmten Flugpläne an TAPs Hub Lissabon geschuldet, die niedrigen Preise durch ein one-way-Preissystem, bei dem TAP Portugal als eine der ersten Netzwerk-Airlines (also zum Beispiel Lufthansa, British Airways, LOT, Air France, Alitalia, KLM oder Iberia) keine Preisaufschläge bei Einfachflügen mehr verlangt – sprich ein one-way kostet mehr oder weniger genau 50% eines returns. Damit bieten sich sehr attraktive Tarife über den „großen Teich“, die auch mit den Newcomern wie Norwegian oder WOW Air mithalten können.
Wie mittlerweile viele Airlines unterscheidet auch TAP Portugal in verschiedene Tariftypen. So sind im Tarif „Discount“ zum Beispiel weder Gepäck noch eine Sitzplatzreservierung inbegriffen, während im rund 60 € teureren Tarif Classic beide genannten Services sowie 100% Meilen, Essen, Getränke und 2 Gepäckstücke inklusive sind. Dazwischen gibt es noch einen Basic-Tarif mit Gepäck, Essen, Getränke und 50% Meilen, aber ohne Sitzplatzreservierung. Hier seht Ihr einen Screenshot von heute für die Strecke Sevilla – Miami (via Lissabon).
Umsteigen in Lissabon
Zudem bietet TAP Portugal die Möglichkeit, in Lissabon oder Porto (wobei die meisten Flüge über Lissabon führen) einen kostenlosen Stopover einzubauen (insofern die selben Buchungsklassen an den Folgetagen verfügbar sind). Dies ist vor allem interessant, da dies bei günstigen Flugtarifen sonst in der Regel nicht möglich ist und zudem, da Lissabon ganz einfach eine ziemlich attraktive Stadt ist.
Aber auch wer keinen Stopover einlegt, macht mit dem Flughafen Lissabon zum Umsteigen keinen Fehler – viel mehr noch, es war bisher für mich sogar einer der angenehmsten Flughäfen zum Umsteigen.
Zum Einen ist der Airport Lissabon nicht allzu überlaufen, wobei das noch nicht unbedingt einen attraktiven Flughafen ausmacht. Schön war, dass die Wege kurz waren, die Sicherheitskontrolle schnell ging und es vor allem am Gate Steckdosen, gemütliche Liegesitze / Lounger gab und auch kostenloses WiFi vorhanden war.Somit konnte man problemlos 3 Stunden Umsteigezeit gemütlich verbringen, die sich aufgrund einer Verspätung sogar noch auf 4 erhöhten.
Der Flug mit TAP Portugal
Beim Flug selbst hingegen gab es ein „hit und miss“ – wie so oft in der Economy Class. Zunächst flog ich mit einer Propellermaschine von Sevilla nach Lissabon. Überraschend hier war das gereichte Frühstück, welches trotz des kurzen Fluges immerhin aus einer Süßigkeit sowie einem gar nicht mal so schlechten Sandwich mit einem Mehrkornbrötchen bestand.
Statt von Sevilla könnt Ihr natürlich auch von Deutschland aus mit TAP Portugal fliegen. Die Airlines fliegt derzeit 7 deutsche Städte an: Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Hinzu kommen noch Wien, Zürich und Genf.
Das Essensniveau auf dem Langstreckenflug mit TAP Portugal (Lissabon – Miami) war dann stark durchschnittlich. Wie so oft in letzter Zeit bestellte ich mir ein vegetarisches oder veganes Essen, um etwas leichteres essen zu können – das hilft sehr, entspannter zu fliegen und sich nicht so schwer und/oder voll zu fühlen. Vor allem kommt man so auch um den elenden Gummiadler (aka Hühnchen) oder die tot gekochte Dosenravioli (aka Pasta) drumherum.
Bei TAP Portugal gab es daher für mich ein durchaus interessantes Tofuragout bei der ersten Mahlzeit und eine Gemüseplatte bei der zweiten Mahlzeit. Im Prinzip ziemlich gute Ideen, da die Speisen auch relativ frisch und knackig schmeckten – doch leider wurden wohl irgendwie sämtliche Gewürze am Flughafen Lissabon vergessen, es war an Fadhaftigkeit kaum zu überbieten.
Aber gut, ich hatte schon schlimmere Flugzeugessen hinter mir und immerhin konnte ich mir das Essen mit einem portugiesischen Wein versüßen. Auch sitztechnisch konnte ich bei TAP Portugal nicht meckern. Offiziell werden 81cm als Sitzabstand angegeben, was einem sehr guten Durchschnitt entspricht – genauso fühlte ich mich auch. Komisch war hingegen, dass auf einem Tagflug für die überwiegende Zeit die Kabine komplett abgedunkelt wurde. Aufgrund des eingeschränkten Service während dieser Zeit hatte man das Gefühl, dass der Grund dieser Regelung die Flugbegleiter waren, damit diese einen besonders ruhigen und arbeits-unintensiven Flug genießen konnten.
Fazit
Sei es drum, TAP Portugal hat mich trotz der Unwägbarkeiten durchaus positiv überrascht. Vor allem der Flughafen Lissabon sowie der relativ bequeme Sitz für Economy-Verhältnisse bleiben mir positiv in Erinnerung. In Sachen Essen und Service gibt es demhingegen sicher noch Nachholbedarf.
Wenn man aber bedenkt, dass der Flugpreis für die Strecke Sevilla – Lissabon – Miami (ab Deutschland sollten zum Teil ähnliche oder leicht höhere Preise vorhanden sein) gerade einmal 185 € betrug (bzw. ca. 250 € mit Zusatzleistungen wie Gepäck, Sitzplatz und Meilen), kann man allerdings nicht allzu viel Negatives sagen, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Netzwerk-Airline der Star Alliance handelt – mit allen Allianz-Vorteilen, die dies mit sich bringt, sowie eines sehr gut funktionierenden Hubs in Lissabon.
Von daher kann ich Euch in Anbetracht des attraktiven one-way Preissystems nur raten, TAP Portugal für Euren nächsten Flug in die USA oder nach Afrika (wo TAP traditionell noch viel stärker ist) im Auge zu behalten. Preis und Leistung stimmen bei den genannten Preisregionen auf jeden Fall.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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